Die druckvollen Seiten der Kleeblattstadt

29.4.2010, 00:00 Uhr
Die druckvollen Seiten der Kleeblattstadt

© Scherer

»Klar ist das ein großer Aufwand, aber der Anlass rechtfertigt das allemal«, sagt Klaus Braun-Hessing. Der Fürther Vorzeige-Schlagzeuger freut sich ganz besonders, dass man mit der Combo The Quiets sogar noch ein bisschen weiter in die Anfänge der Popmusik in der Kleeblattstadt zurückgeht. »Die Jungs waren unsere Vorbilder, wir sind als Teenager zu ihren Konzerten gegangen.« Who, die Kinks, die Small Faces waren die Vorbilder, und Songs der englischen Vorreiter wurden zum Ende der 60er Jahre gerne nachgespielt.

Sänger und Gitarrist Rudi Madsius erinnert sich an eine schöne Tradition, die es mittlerweile nicht mehr gibt: »Wir sind da zur Bühne und haben gefragt, ob wir eine kurze Einlage geben dürfen. Das hat auch fast immer geklappt.« Während die Band also Pause machte, durften die Nachwuchstalente an die Instrumente und ein paar Songs zum Besten geben. »Dem Publikum hat’s gefallen. Schade, heute wird das so gut wie nicht mehr gemacht«, bedauert Madsius.

In alter Tradition will man deshalb am Samstag die »Einlage« wiederbeleben. Viele Gäste werden für jeweils ein paar Nummern die Stammband auf der Bühne verstärken. Da kommt Günter Stössel und bietet Ausschnitte aus dem Erfolgsalbum der 80er Jahre, »Düsenclipperhocker«, als Madsius’ damalige Band Streetlife gemeinsame Sache mit dem Mundartdichter machte. Conny Wagner ist ebenso mit von der Partie wie John Davis, Marc Seaberg, Klaus Brandl und Thomas Schober.

Als komplette Band werden neben den Quiets auch die Travelling Playmates dabei sein. Eine Reihe der Playmates-Musikanten stand mit Madsius und Braun-Hessing bei verschiedenen Projekten auf der Bühne.

Gleichzeitig ist die Veranstaltung in der Stadthalle eine Reminiszenz an die legendäre »Rock-Night« im Geismannsaal. »Es ist schade, dass es in Fürth, nachdem auch der Schlachthof umgestaltet wurde, keinen adäquaten Saal mehr für Pop- und Rockmusik im mittleren Zuschauerbereich gibt«, sagt Braun-Hessing. Die Stadthalle ist eigentlich zu groß dimensioniert für rein lokale Gigs. Die beiden Jubilare hoffen dennoch, dass sie nichts drauflegen müssen. Einerseits, weil man ihnen bei den Konditionen etwas entgegengekommen ist, andererseits, weil sie auf das Fürther Publikum zählen.

»Ganz auf das Niveau von vor 40 Jahren konnten wir nicht runter gehen, aber mit zehn Euro ist der Eintritt günstig. Schließlich soll es auch ein Treffen für die Szene werden und wir wollen ja gemeinsam feiern«, so Madsius. JÜRGEN SCHMIDT