Die Fürther CSU attackiert Horst Seehofer

7.10.2017, 08:00 Uhr
Die Fürther CSU attackiert Horst Seehofer

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Auf der Homepage des Kreisverbands Fürth-Stadt schreibt der Vorsitzende Au an den "sehr geehrten Herr Parteivorsitzenden" Horst Seehofer: "Unsere Mitglieder fordern von uns, dass wir uns inhaltlich und personell neu aufstellen. Wir müssen eine überzeugende Antwort auf die Sorgen, Nöte und Bedürfnisse unserer Wählerinnen und Wähler geben."

Diese Antwort könne sich "nicht in Floskeln erschöpfen". Au spielt damit konkret auf die Seehofer-Äußerung an, man müsse "die rechte Flanke" in der politischen Landschaft schließen, um der dort erstarkenden AfD den Wind aus den Segeln zu nehmen. Der Fürther CSU-Kreisvorstand sei überzeugt, dass Glaubwürdigkeit nur zurückzugewinnen sei, wenn man sowohl inhaltlich als auch personell einen Neuanfang wage.

Die jüngsten Diskussionen in Ortsverbänden hätten gezeigt, "dass unsere Mitglieder den bisherigen Kurs nicht mehr mittragen wollen". Themen seien vor allem die nicht durchgesetzte Obergrenze für Flüchtlinge und soziale Ängste der "kleinen Leute auf der Straße".

Die Führung der CSU müsse beim Parteitag Ende November "in die Hände der Person gelegt werden, welcher unsere Mitglieder diese schwere Aufgabe anvertrauen wollen", formuliert Au. Ob damit Finanzminister Markus Söder gemeint ist, bleibt im Beitrag auf der Homepage offen. Der Nürnberger gilt als stärkster interner Widersacher Seehofers.

Vor den Fürthern hatte der CSU-Ortsverband im kleinen Großhabersdorf Horst Seehofer schon unmittelbar nach der Wahl dazu aufgefordert, seinen Hut zu nehmen – und damit bundesweit Schlagzeilen gemacht. Die Fürther CSU-Landtagsabgeordnete Petra Guttenberger schloss sich wenig später der Forderung nach einem personellen Neuanfang an. Sie sprach sich für Söder aus.

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