Die Störche sind zurückgekehrt

8.3.2011, 13:00 Uhr
Die Störche sind zurückgekehrt

© Winckler

Da Störche sehr standorttreu sind, handelt sich nach den Worten von Naturschutzwächter Herbert Schlicht sehr wahrscheinlich um einen Stammgast. Ganz genau wird er es aber erst wissen, wenn er Meister Adebar mit einem Spektiv, einem leistungsstarken Fernglas, auf die Pelle rückt und die Beringung am Bein unter die Lupe nimmt. Dann könnte sich auch herausstellen, ob es sich um das Weibchen oder das Männchen handelt.



Schlicht hofft, dass sich der Partner in den kommenden Tagen ebenfalls hinzugesellt. Störche führen eine sogenannte Saisonehe. Das heißt, sie treffen sich im Frühjahr wieder an ihrem gemeinsamen Nistplatz. Dass einer von beiden ein paar Tage früher aus dem Winterurlaub im sonnigen Süden heimkehrt, sei daher völlig normal. Nicht völlig auszuschließen sei jedoch, dass dem Partner auf dem kräftezehrenden Weg nach Franken etwas zugestoßen ist. Die Vacher Störche sitzen übrigens schon seit einer Woche wieder auf dem Dach der ehemaligen Brauerei Dorn. Zu zweit.

Brücke ist die Reviergrenze

2010, erinnert sich Schlicht, war ein gutes Jahr für die Fürther Störche. In der Gustavstraße wurden vier Jungtiere flügge, in Vach zwei. Von den Vorschlägen, im Stadtgebiet einen dritten Nistplatz zu errichten, hält Herbert Schlicht trotzdem nichts. „Der Lebensraum muss ausreichend groß sein“, sagt er. Momentan seien die Reviere optimal aufgeteilt. Als Grenze zwischen Vach und Fürth dient den Störchen offenbar die Eisenbahnbrücke, die zwischen Eigenes Heim und Stadeln den Regnitzgrund überspannt.

Die Störche sind zurückgekehrt

© Mark Johnston

Wenn alles normal verläuft, legt das Storchenweibchen gegen Ende April die Eier. Rund einen Monat wird gebrütet. Wenn die Jungvögel schlüpfen, müssen sie sich sputen, „schnell etwas auf die Rippen zu bekommen“, wie Schlicht sagt. Bereits im August, früher als die Eltern, versammeln sich die Jungtiere der Region, um gemeinsam gen Süden aufzubrechen.

Damit die Aufzucht reibungslos und ohne Zwischenfälle klappt, erinnert Schlicht die Fürther Hundehalter daran, dass sie ihre Tiere ab dem 15. März nicht mehr unangeleint über die Storchenwiesen an den Flussauen laufen lassen dürfen.