Die weibliche Seite der Reformation

30.11.2014, 20:24 Uhr
Die weibliche Seite der Reformation

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Informationen über das Leben und Wirken von zwölf Reformatorinnen, die exemplarisch für Engagement der Frauen im 16. Jahrhundert stehen, bietet die Wanderschau, die speziell in Stein den Fokus auf die bayerische Publizistin Argula von Grumbach legt. Sie hat sich in Süddeutschland für Glaubensfreiheit und die Erneuerung der Kirche eingesetzt.

Zudem bietet die Fachstelle für Frauenarbeit an der Deutenbacher Straße im Ausstellungszeitraum vom 4. bis 16. Dezember Führungen zu den Themen „Ehe-Los oder ehelos?" und „Frauen der Reformation — ein zeitgeschichtlicher Zugang“ an, zu denen sich Gruppen von fünf bis 25 Personen anmelden können.

„Persönlichkeiten wie Anna Gräfin von Mansfeld, Catharina von Stolberg oder Ursula Weyda standen in ihrer Bedeutung Jahrhunderte lang entweder im Schatten ihrer Männer oder fanden als ehelose Frauen kaum öffentliches Interesse“, weiß Andrea König, Leiterin der Fachstelle für Frauenarbeit. „Deshalb biete ich die Führung zum Thema Ehe an. Zur Zeit der Reformation wurde die Ehe als Institution etabliert. Das brachte historisch gesehen eine Aufwertung der Ehefrau. Allerdings drängte es ehelose Frauen auch ins Abseits. So hatte das reformatorische Eheverständnis nicht nur Vorteile für Frauen“, erklärt sie.

Ulrike Knörlein, Referentin der Fachstelle, setzt ihren Schwerpunkt auf die historischen Gegebenheiten im 16. Jahrhundert: „Wenn wir die Lebensbedingungen zu dieser Zeit kennen, erschließt sich uns erst, wie mutig diese Reformatorinnen waren, denn sie mussten sich gegen herrschende Konventionen durchsetzen.“ Davon könnten sich Frauen von heute viel abschauen.

Weitere Informationen gibt es unter www.fachstelle-frauenarbeit.de

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