Diskussionen um „Roten Ochsen“ in Puschendorf

21.11.2014, 13:00 Uhr
Diskussionen um „Roten Ochsen“ in Puschendorf

© Foto: Ralf Jakob

Das Unternehmen, das das Gelände am Heimweg erwerben und dort Wohnhäuser bauen will, hat es auch auf das Grundstück an der Kreuzung in der Ortsmitte abgesehen. Das Gebäude – das seit knapp einem Jahr geschlossene Wirtshaus „Zum Roten Ochsen“ – ist seit 1469 historisch belegt: als alte „Tafernwirtschaft“ an der früheren Wegstrecke zwischen Frankfurt und Nürnberg.

Der Investor möchte es abreißen und durch ein modernes Wohn- und Geschäftshaus ersetzen. Falls der Gemeinderat, darauf wies Bürgermeister Wolfgang Kistner hin, die Planungen nachhaltig beeinflussen möchte, könnte er eine sogenannte Veränderungssperre für das Areal erlassen.

Pläne werden vorgestellt

Den Wünschen aus der Bevölkerung, die Gemeinde möge das Gelände selbst erwerben, erteilte Kistner eine klare Absage: „Wir sollten uns so etwas nicht ans Bein binden.“ Die Kosten für Kaufpreis und Umbau oder Neubau würden sich ihm zufolge auf etwa eine Million Euro summieren.

Stefan Buck (Freie Wähler) wäre es nach eigener Aussage lieber gewesen, „wir hätten es gekauft“. Doch neue Wohnungen brächten das Dorf genauso weiter wie Arztpraxen und eine Gaststätte, ergänzte er. Für die SPD-Fraktion hat das Grundstück eine „markante Lage“. Deswegen „sollten wir es uns als Gemeinde sichern“, sagte Gerhard Billmann. Weil der Erlass einer Veränderungssperre den ganzen Prozess deutlich verzögern würde, nahmen die Gemeinderäte dann doch Abstand von dieser Maßnahme.

Anfang Dezember wird der Investor dem Bau- und Umweltausschuss seine Pläne für die Umgestaltung vorstellen. Danach hätte die Gemeinde immer noch die Möglichkeit, entweder den Plan zu akzeptieren oder doch zum Mittel einer Veränderungssperre zu greifen – darin waren sich alle Fraktionen einig. Mit den beschwichtigenden Worten „wir können es immer noch kaufen“ beendete der Bürgermeister die Debatte.

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