Ditti, Pase, Karl und der zahnlose Heinz

4.7.2012, 11:00 Uhr

Schach, das „Mensch ärgere Dich nicht“ des kleinen Mannes, hält die Menschheit viel länger schon in Atem als Fußball. Weit vor der Erfindung von RTL durften hier Bauern nach Damen grabbeln. Es gibt Schlägereien zuhauf, immer wieder fliegt einer vom Platz, der hier „Brett“ heißt, kurzum: Niemand weiß, warum Schach kein Fernsehsport geworden ist. Wieviel Werbeblöcke ließen sich einbauen, während sich die Kontrahenten das Hirn zermartern. Was hätte Mehmet Scholl nicht alles zu sagen über wundliegende Springer. Oder über den zahnlosen Heinz.

„Nach den ersten drei Runden der diesjährigen Blitzmeisterschaft“, schreiben die Schachfreunde Fürth 1951 e.V., „kündigt sich ein spannender Dreikampf zwischen Ditti, Pase und Karl an. Doch auch Heinz möchte in den nächsten Runden sicherlich beweisen, dass er noch nicht ganz zahnlos ist.“

Heinz, pass auf: Wenn du was reißen willst im Schach, musst du halt auch mal den Mund aufmachen — so wie der Kollege in Lörrach. Dort gab es am Montag einen Polizeieinsatz, weil Nachbarn über Schreie und die Worte „Du kommst hier nicht raus!“ besorgt waren. In der Wohnung stießen die Beamten auf einen 60-jährigen Online-Schachspieler, der den Gegner unrettbar umzingelt hatte. Fußball? Kinderkakao. Schach ist Pils, Schach ist Krach. Und die einzig wahre Viererkette sieht so aus: Ditti, Pase, Karl und Heinz.

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