Dreckfuhler im Küllmalender

30.3.2015, 08:47 Uhr

Die Kampagnen zur Verbesserung der Mülltrennung bekamen geradezu literarisches Format. Mit Buchstabenspielen aufgepeppt, wurden die auf Müllautos spazieren gefahrenen Slogans zur reinsten Schau. Und aus dem öden Müllkalender wurde im Handumdrehen ein pfiffiger Küllmalender.

Jetzt hat sich die Versatzstück-Akrobatik offenbar verselbstständigt. Im aktuellen Abfuhrplan ist jedenfalls einiges durcheinander gekommen. Zahlensalat hat sich breit gemacht und muss nachträglich sortiert werden. Die Stadt verflucht den Fehlerteufel und bittet um Korrektur einiger April-Termine für den „Selben Gack“.

Reif für die Tonne ist der Müllkalender aber deshalb noch lange nicht. Er hat schließlich immer noch überragende belletristischen Qualitäten.

Eine Fürther Buchhandlung perfektioniert gerade das Recycling literarisch gut abgelagerter Druckwerke. Im aktuellen Sonderangebot befindet sich zwar nicht der vermaledeite Abfuhrplan, dafür aber der ebenso aus der Zeit gefallene Mondkalender anno 2014. Seine besten Nächte hat das Kompendium zwar schon hinter sich, erfüllt aber immer noch gute Dienste bei der mondphasenweisen Vergangenheitsbewältigung. Letzte Zweifel werden mit 50 Prozent Rabatt souverän zerstreut. Mit Mondpreisen hat das nichts zu tun.

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