Duftender Deberndorfer Lehrgarten

19.6.2016, 14:00 Uhr
Duftender Deberndorfer Lehrgarten

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Rund 850 Quadratmeter Fläche hat der Verein neben dem Ziegelweiher in Deberndorf Ende 2008 von der Gemeinde Cadolzburg gepachtet. 2009 begannen die Arbeiten, um den Lehrgarten aufzubauen, gemäß eines Plans, den der Verein mit Kreisfachberater Lars Frenzke erarbeitete. Eine Herkulesarbeit – nach zwei Jahren Graben, Planieren, Bauen und Pflanzen wurde Einweihung gefeiert. Ein stattliches Gartenhäuschen stand schon, kleine Bäumchen und erste Pflänzchen ließen die grüne blühende Pracht schon mal erahnen.

Üppig wuchernde Kräuter

Doch Gärtner müssen geduldig sein. Heute ist das real, was einst nur Skizze war. Blickfang in Deberndorf ist die Kräuterschnecke, aus der es üppig wuchert, von den Sandsteinen zur Befestigung ist kaum mehr etwas zu sehen. Vom Schnittlauch, den jeder kennt, bis zu Gewächsen mit so geheimnisvollen Namen wie der Jiaogulanpflanze kann man hier 38 duftende Entdeckungen machen.

Jede Pflanze ist beschriftet und trägt eine Nummer. In einem Heftchen ist nachzulesen, wie die Kräuter eingesetzt werden können. Wie wäre es mit Mojitominze für den sommerlichen Cocktail? Oder noch exotischer Mukumu Wenna, ein Würzkraut für Liebhaber der asiatischen Küche?

Und weil es ein Lehrgarten ist, wachsen die verschiedensten Obstbäume und Beerengehölze, und es werden zwei Beetarten gezeigt, eine davon sind in Holz gefasste Hochbeete. Sie bringen gleich zwei Vorzüge: Die Höhe macht das Garteln leichter, für alle, die sich nicht mehr so gut bücken können. Der innere Aufbau versorgt die Pflanzen bestens mit Nährstoffen und Wärme, und das Gemüse gedeiht deshalb besonders kräftig.

Fachkundig kann der Vorsitzende des Deberndorfer OGV, Georg Schönleben, erklären, wie man ein solches Beet anlegt. Überhaupt ist er ein schier unerschöpflicher Wissensquell für Gartenfreunde. Georg Schönleben hat nicht nur viele Jahre den eigenen Garten gehegt, sondern auch eine zweijährige Gartenpfleger-Ausbildung absolviert, die der Kreisverband Ehrenamtlichen aus den Ortsvereinen anbietet. Der richtige Schnitt für Apfel oder Kirsche? Wie kommt man möglichst schnell an das Gärtnergold — den Kompost? Wie bleibt der Rasen saftig grün? Was tun bei welchem Schädling? Weiß Georg Schönleben ausnahmsweise nicht weiter, dann bestimmt einer der anderen Erfahrenen aus der Riege des OGV, wie der zweite Vorsitzende Jürgen Hofmann oder Ehrenmitglied Fritz Reichert.

Beratung bietet der Verein für Anfänger mit einem noch leeren Gartengrundstück und ohne Ahnung, welchen Baum sie pflanzen könnten oder welche Stauden am besten wohin passen. „Wir kommen, schauen uns das Grundstück an und machen Vorschläge. Nur die Arbeit, die müssen die Leute noch selbst machen“, sagt Georg Schönleben.

Weg mit Stolperfallen

Und auch für die ältere Generation hält er einen besonderen Service parat. Denn so schön die Beschäftigung im Grün vor der eigenen Haustür ist, so anstrengend ist sie auch. Für einen seniorengerechten Garten haben Georg Schönleben oder einer seiner Mitstreiter allerlei Tipps und Tricks. Bei einem Ortstermin kann man Hinweise bekommen, beginnend bei der richtigen Pflanzenauswahl bis hin zur Beseitigung von Stolperfallen oder Erleichterungen beim Bewässern. Hier kooperiert der OGV mit dem Landratsamt und dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege und kommt nach Anfrage zu den Ratsuchenden in ihre private grüne Oase.

Wer Lust hat, den Lehrgarten in Deberndorf zu besuchen, ist an jedem letzten Freitag im Monat willkommen. Dann steht der Lehrgarten allen Interessierten offen, Georg Schönleben macht gerne eine kleine Führung. Am 24. Juni um 18 Uhr ist das nächste Treffen, dann werden gemeinsam Kräuteröle hergestellt. Wer den OGV als Mitglied verstärken möchte, ist natürlich dazu eingeladen, es ist aber nicht verpflichtend.

Kontakt: g.schoenleben@t-online.de oder (0 91 03) 26 35

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