Dusche für Lasse Sobiech

18.10.2012, 08:59 Uhr
Dusche für Lasse Sobiech

© dpa

Lautstarke Gesänge drangen aus der Kabine der deutschen U21-Nationalmannschaft nach dem 3:1-Sieg über die Schweiz. Die Qualifikation zur EM-Endrunde 2013 in Israel ist geglückt — und besonders gut tat das einem klatschnassen Kleeblatt-Profi.

Lasse Sobiech, Innenverteidiger, 21 Jahre, 1,96 Meter, hatte in der Mixed-Zone des Luzerner Stadions, gerade eine Wasserdusche abbekommen. Der Übeltäter: Kollege Peniel Mlapa, Stürmer, 21 Jahre, 1,95 Meter.

Entscheidung per Hinterkopf

Die Dusche darf als Kompliment verstanden werden — für ein weniger blitzsauberes, dafür umso wichtigeres Tor. Nach der frühen Führung durch Lewis Holtby (8.) schlug der Kapitän in der 20. Minute einen Freistoß von der rechten Seite in Richtung seines hochgewachsenen Fürther Kollegen, der Schweizer François Affolter traf bei seinem Rettungsversuch per Kopf den deutschen Innenverteidiger am Hinterkopf, von dort sprang der Ball ins Tor. Das 2:0, die Vorentscheidung.

„Wir wollten von Beginn an Druck machen und zeigen, wer hier als Sieger den Platz verlässt“, erklärt Sobiech. „Das frühe Tor von Lewis hat uns Sicherheit gegeben, wir haben dem Gegner kaum Chancen zugelassen.“

Aufholjagd ausgeschlossen

Beruhigend sei das 3:0 seines Nürnberger Kollegen Sebastian Polter (45.) gewesen, denn dass die Schweiz in der zweiten Hälfte noch vier Tore schießen würde, das sei eigentlich ausgeschlossen gewesen, wusste Sobiech noch zu berichten — ohne zu ahnen, was seine Kollegen vom A-Team sich kurz darauf in Berlin beim 4:4 gegen Schweden leisten würden.

Gestern trainierte Sobiech schon wieder im Ronhof mit seinen Kollegen. Trocken und mit breiter Brust. Solch ein Auftritt im Nationalteam gibt Selbstvertrauen — und lässt ihn auf weitere Einsätze für das Kleeblatt hoffen. Zuletzt kam der von Borussia Dortmund bis Juni 2013 ausgeliehene Schlaks beim 0:1 gegen den Hamburger SV in den letzten beiden Spielminuten zum Einsatz. Ein Lichtblick nach zahlreichen Wochen ohne jede Spielpraxis. Aber zu wenig für einen Mann, der Deutschlands U21 mal eben nach Israel geköpft hat.

 

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