Ein Jahr im Outback

4.9.2014, 13:00 Uhr
Ein Jahr im Outback

© Foto: Brigitte Riemann

Die einzige größere Stadt Zentralaustraliens hat gerade mal 25 000 Einwohner. In der Kleinstadt wird Rebekka Meyer nicht etwa als Aupairmädchen arbeiten, sondern an einem Internat der AborigineGemeinschaften tätig sein. „Ich wollte auf jeden Fall etwas mit Kindern machen. Dass es jetzt so weit weg in so eine fremde Kultur geht, finde ich klasse“, freut sich die Cadolzburgerin.

Fündig wurde sie bei „Mission EineWelt“, dem Zentrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Im Rahmen des Programms „Internationale Evangelische Freiwilligendienste“ bietet „Mission EineWelt“ jungen Menschen zwischen 18 und 27 Jahren die Möglichkeit eines Freiwilligendienstes im Ausland. Voraussetzung, um bei dem Programm mitmachen zu können, ist soziales Engagement in der heimischen Gemeinde, Schule, bei Vereinen oder in der Jugendarbeit. Diese Voraussetzung erfüllt Rebekka, die seit langem im Kinderclub der evangelischen Jugend Cadolzburg mitarbeitet. Zusätzlich zieht sie im Sommer mit dem Spielmobil Ratzefatz durch den Landkreis.

Inwiefern sie ihre Erfahrungen mit deutschen Kindern bei den Aborigine-Kindern brauchen kann, weiß sie nicht: „Ich lasse mich einfach auf das Abenteuer ein.“ Ganz unvorbereitet ist sie jedoch nicht, in einem Seminar erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über Australien und die Ureinwohner und bekamen diverse praktische Tipps.

Kontakt im Internet

Mit den Freiwilligen, die aktuell in Alice Springs sind, hat Rebekka immer wieder via Internet Kontakt. Sie erzählen, dass es manchmal schwierig sei, die Schüler zu motivieren. Die müssten nämlich den Spagat schaffen zwischen dem traditionellen Leben ihrer Gemeinschaften und den Werten der anglo-amerikanisch dominierten Gesellschaft Australiens.

„Manchmal sind sie wie du und ich und dann sind sie plötzlich wieder wie in einer anderen Welt und wollen zurück in ihre Community. Sie haben auch ein ganz anderes Zeitgefühl und sind ganz stark mit ihrer Gemeinschaft und der Natur verbunden“, erzählt Rebekka über die Erfahrungen, von denen ihr andere Freiwillige berichten.

Die Kosten für ihren Aufenthalt trägt die Mission EineWelt. Rebekka hat dafür aber einen Unterstützerkreis aufbauen müssen, der das Programm mit mindestens 1500 Euro fördert. In ihrer Schule bis hin zu Mitgliedern der evangelischen Kirchengemeinde Cadolzburg fand sie schnell viele Sponsoren. Jetzt rückt der Abreisetag immer näher und am 7. September geht es los Richtung „Down Under“. Ein bisschen Bammel hat Rebekka schon. Vor dem Abenteuer tun sich Fragen auf: Wird sie mit den Kindern klar kommen und Anschluss finden? Wie schlimm werden Heimweh nach Familie und Freunden sein? Und wie wird es sein, wenn sie in einem Jahr zurückkehrt? Sie wird es im September 2015 berichten.

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