Offiziell in Betrieb

Bürgerbus als rollendes Erfolgsmodell in Wilhermsdorf

24.11.2016, 16:00 Uhr
Kaum gestartet, schon ist der Wilhermsdorfer Bürgerbus ein gern genutztes Nahverkehrsmittel. Da es dafür Mittel aus dem Leadertopf des Landkreises gab, durften sich auch Kreispolitiker davon überzeugen.

© Foto: Wraneschitz Kaum gestartet, schon ist der Wilhermsdorfer Bürgerbus ein gern genutztes Nahverkehrsmittel. Da es dafür Mittel aus dem Leadertopf des Landkreises gab, durften sich auch Kreispolitiker davon überzeugen.

Die offizielle Inbetriebnahme des Bürgerbusses kam fast schon einer Bilanz gleich: „Bis zum 18. November hatten wir an 33 Betriebstagen schon 165 Fahrten mit 212 Fahrgästen.“ Bürgermeister Uwe Emmert räumte ein, dass er damit nicht gerechnet hatte – an 50 Fahrten hatte er geglaubt. Seine Skepsis begründete er mit dem Beispiel Windsbach, dort werde das Angebot schlecht angenommen. In Wilhermsdorf dagegen gebe es weiter steigende Zahlen.

Für Emmert sind die massive Werbung in den Arztpraxen oder die Möglichkeit, auch bei Gehproblemen das Grab am Friedhof besuchen zu können, Gründe genug für den guten Zuspruch. „Denn eigentlich lässt sich der Wilhermsdorfer nicht gerne helfen.“

Dass unter anderem Landrat Matthias Dießl sowie einige Landkreis-Bürgermeister in den Bürgersaal gekommen waren, hatte einen besonderen Grund: Das gemeindliche Bürgermobil, dessen Anschaffung aus dem EU-Förderprogramm Leader zu einem Drittel mit 11 000 Euro bezuschusst, ist das erste, voll umgesetzte Leader-Projekt überhaupt. Für Dießl also ein „freudiger Moment“.

Immerhin anderthalb Jahre hat es nach Uwe Emmerts Worten gedauert, bis die Förderzusage kam. Am Ende gelang das nur in Kooperation mit Veitsbronn. Dort soll ein vergleichbares Bürgermobil auf die Straße kommen. „Doch die warten auf den Stern, das dauert etwas länger. Wir fahren halt nur mit dem Ford,“ witzelte Emmert. An fünf Werktagen pro Woche, immer zwischen 8 und 17 Uhr leisten in Wilhermsdorf 15 freiwillige Fahrer in vierstündigen Schichten ihren Dienst ab. Dieses Engagement stellten Dießl wie Emmert besonders heraus.

Die Organisation liegt in den Händen des Seniorenbeirats, der zwei „Fahrdienstleister“ stellt. „Hoffentlich kommen noch weitere Helfer dazu“, warb der Landrat um Fahrernachschub. Der Bürgermeister wiederum wünscht sich örtliche Firmen, die Werbung auf dem noch weißen Bus machen: So will er die Betriebskosten drücken. Denn mit den freiwilligen Spenden der Fahrgäste allein – letzte Woche waren es 85 Euro – lassen sich Benzin, Versicherung, Steuern und mehr nicht decken.

Demnächst, so versprach der Bürgermeister, werde auch der letzte Mangel am Bus behoben, die noch fehlende Rollstuhlrampe. Danach bekomme der Leader-Verein auch endlich die Zuschuss-Rechnung.

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