Eine Zukunft ohne Genregrenzen

2.9.2016, 19:30 Uhr
Eine Zukunft ohne Genregrenzen

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Rund 4000 Zuhörer waren dabei, als vom 4. bis 13. März dieses Jahres das 15. Internationale Klezmer Festival über die Bühne des Kulturforums ging. Für Programmchefin und Kulturamtsleiterin Claudia Floritz war es kein Festival-Business as usual, sondern „ein Schritt in die Zukunft“, denn erstmals öffnete man sich für „Jewish Music Today“, so der neue Untertitel.

„Heute spielen bereits die dritte und vierte Generation ausgewanderter Juden und verschmelzen Klezmer mit den Musikstilen ihrer Heimatländer“, so Floritz bei der Programmpräsentation vor einem halben Jahr; es gelte, jenseits weltmusikalischer Beliebigkeit auch Musikern und Bands die Türen zu öffnen, die im jüdischen Kulturraum Akzente setzen ohne im strengen Sinne Klezmorim zu sein. Tradition traf also auf Moderne, als 20 Bands mit 100 Musikern aus sieben Nationen 19 Konzerte gaben.

Eine Sisyphosarbeit, aus diesem Material eine 55-Minuten-Sendung zu erstellen, der die Bandbreite des Festivals auch nur halbwegs widerspiegelt. BR-Mann Detlef Krenge hat es dennoch versucht — das Ergebnis ist am Sonntag auf Bayern 2 nachzuhören, inklusive Floritz-Interview. Um 21.05 kommt der „radioMitschnitt“ aus dem Studio Franken.

Die Mikros waren offen für fünf Bands, die sich am ersten Wochenende den Fürthern vorstellte. In Ausschnitten zu hören sein werden die lebenden Klezmer-Legenden Steven Greenman, Joel Rubin und Alan Bern alias Greenman/Rubin/Bern Trio, die Preßburger Klezmer Band, die gern auch mal eine brasilianische Samba serviert, das traditionell ausgerichtete amerikanische Trio Veretski Pass, das sich mit Klarinettist Joel Rubin ans Werk machte, die Shtetl Band Amsterdam mit ihrem originären Dorfkapellensound sowie die alle Genregrenzen sprengende Lübecker Formation Yxalag (Kranich).

Währenddessen steckt das Kulturamt schon in den Vorbereitungen für das nächste Klezmer Festival Intermezzo, es findet statt vom 10. bis 12. März 2017, am 17. Dezember startet der Vorverkauf. Die große, 16. Festival-Ausgabe, die zugleich das 30-Jahr-Jubiläum des „kulturellen Aushängeschildes der Stadt“ (Floritz) markiert, steigt zwischen dem 9. und 18. März 2018.

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