"Einfach Fürth sein": Stadt poliert ihr Image kräftig auf

9.10.2018, 14:31 Uhr

© Tim Händel

Es gehe keinesfalls um "Übertreibungen", so Oberbürgermeister Thomas Jung am Dienstag bei der Vorstellung der Kampagne, ausgearbeitet von der Fürther Agentur "gernBotschaft". Fürth wolle sich "nicht besser verkaufen, als wir sind, aber wir wollen wahrgenommen werden, wie wir sind", so seine Devise.

Denn, so die Verantwortlichen im Rathaus, vieles habe sich sehr positiv entwickelt, längst habe die Stadt ihre Underdog-Rolle in der Metropolregion abgestreift. Das aber werde nicht ausreichend anerkannt, selbst die Eigenwahrnehmung der Fürther sei eine andere. Da würden Besucher von Einheimischen noch immer nach Nürnberg verwiesen, wenn diese etwas zu sehen bekommen wollen, sagt Jung. Er sei darüber "regelmäßig erschüttert".

Die Image-Offensive soll nun dagegenhalten und auch vermitteln, was das Internet-Portal Immowelt der Stadt kürzlich attestierte: Fürth sei "jung, hip und bezahlbar", zitiert der Rathauschef. "Menschen, die uns wirtschaftlich voranbringen" sollen dazu animiert werden , sich in Fürth niederzulassen.

Fürth: Tradition - aber auch Innovation

Ein Hintergedanke, der auch die Wirtschaft umtreibt, die sich laut Jung bisher mit 100.000 Euro an den Kosten beteiligt; er gehe davon aus, dass am Ende die Hälfte der Gesamtkosten von ihr getragen wird. Wie Christian Bühler, Vorsitzender des örtlichen Gremiums der Industrie- und Handelskammer (IHK) betont, sei es im Kampf um Investoren und die begehrten Fachkräfte wichtig, dass sie an ihrem künftigen Standort und Arbeitsplatz ein "positives Umfeld" vorfinden.

Das habe Fürth in vielen Facetten zu bieten. Fürth, so die IHK-Geschäftsführerin Maike Müller-Klier, stehe für Tradition, aber auch für Innovation. So fänden sich einige Weltmarktführer unter den hiesigen Firmen.

Im Rahmen der Kampagne werden an verschiedenen Stellen der Stadt großflächige Plakate und Transparente das Grundmotto immer wieder neu und mit wechselnden Motiven abwandeln. Zum Auftakt heißt es etwa in Anspielung auf Facebook "Einfach Like, Like, Like sein"; oder an anderer Stelle bezogen auf die Kirchweih "Einfach Kulturerbe sein"; und augenzwinkernd mit einem Foto der Gustavstraße "Einfach Stadtgespräch sein".

"Unzählige" weitere Varianten werde es im Lauf des Jahres geben, sagt Kai Sievers. Geschäftsführer der Agentur "gernBotschaft". Mit den Wortspielen wolle man bewusst zum Nachdenken anregen. Zweite Säule ist der Internetauftritt mit der Website (einfach-fuerth-sein.de) und einer Instagram-Präsenz. Beides soll Fürth, so Sievers, "als weltoffene Stadt" zeigen, Menschen in den Blickpunkt rücken und mit Aktionen zum Mitmachen animieren.

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