Einigkeit und Recht und Rogler

23.7.2014, 09:44 Uhr

Früher ging, wenn alle endlich drin waren, ein kakophonisches Beben durch die Wagons, „Frau Hinkelmeier, der Denis hat mich geschubst!“, „Wann sind wir da?“, „Da drüben sind noch Plätze frei!“ Das war früher, wie gesagt. Inzwischen aber würden dem Bundespräsidenten die Tränen kommen, der Bundestrainer würde an Rio denken und die Kanzlerin an ihren Radiowecker: Die Grundschüler singen die deutsche Nationalhymne.

Sieben WM-Spiele hinterlassen halt ihre Spuren. Dennoch raten wir einigen Nachwuchssängern, am Freitag um 10 Uhr doch noch mal zum „Gedächtnistraining mit Frau Rogler“ in die Geschäftsstelle des Fürther Kneipp-Vereins zu gehen. Ab der Stelle „sind des Glückes Unterpfand“ nämlich schwammen unseren Schülern die Felle davon. Vielleicht sitzt der Text ja nach der EM 2016. Oder Frau Rogler lässt mit Schmackes die Synapsen knallen. Die knallten auch am Wochenende bei der deutschen Gedächtnismeisterschaft in Neubiberg. Die wahnsinnigsten Mentalsportler trafen sich zum Zehnkampf. Zahlenketten merken, Spielkarten merken, gesprochene Nummernkolonnen merken, es war alles dabei, was das Hirn begehrt. Nur Frau Rogler blieb in Dings, na, Mensch, in — Herrgott, wie heißt jetzt die Stadt gleich wieder?

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