Einkaufsschwerpunkt "Zim" ist runderneuert

19.3.2013, 13:00 Uhr
Einkaufsschwerpunkt

© Günter Distler

Bei der Eröffnung am Montag, bei der die Mieter vorab einen Einblick in die 15 neuen Geschäfte gewährten, die sich rund um die ellipsenförmigen Hauptlaufbereich gruppieren, dankte Bernard Widerker im Namen der Eigentümer, der Widerker Holding mit Sitz in Stuttgart, allen am Bau Beteiligten. Von einem flexiblen, modernen und nachhaltigen Einkaufsstandort, der in der Bibertstadt entstanden sei, sprach er. Der Kundschaft präsentiert sich das Zim — gemessen am Vorgänger — rundum gepflegt, klar strukturiert und attraktiv. Oder, wie es wiederholt unter den Eröffnungsgästen zu hören war, „eben einfach neu“.

Das Rätsel um die Namensgebung sollte Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel in seinem Grußwort lösen: Nicht etwa Zirndorfs Mitte stecke dahinter, spielte er auf den in der großen Nachbarstadt geplanten Einkaufsschwerpunkt an, sondern die einstige Nutzung des Areals als Werksgelände der Metallwarenfabrik Zimmermann.

Deutliche Kritik übte er, ähnlich wie Widerker selbst, am früheren Mieter Edeka Nordbayern, zu dem auch der Zirndorfer Marktkauf gehörte, indem er die „unerfreuliche Entwicklung“ im Vorfeld thematisierte: Mitte 2011 habe die Nachricht von der bevorstehenden Schließung die ganze Stadt schockiert. Weder eine Protestfahrt zu Edeka nach Würzburg mit der kompletten Belegschaft noch 9000 Unterschriften hätten den Konzern jedoch beeindruckt — „im Gegenteil“. Er, so Zwingel, habe „sehr deutlich erfahren müssen, wie wenig so ein Konzern an den Problemen einer Kommune interessiert ist“.

Umso dankbarer sei er Bernard Widerker, der einen „exakten Gegenpol zu dieser Erfahrung“ gesetzt, Zuversicht ausgestrahlt und prompt eine Folgenutzung in Aussicht gestellt habe. Als „Investment, das die Basis schafft, damit der Standort wieder als Magnet wirken kann“, lobte Landrat Matthias Dießl das finanzielle Engagement des Eigentümers.

Im Branchenmix trifft die Kundschaft neben etlichen alten Bekannten auf die neuen Ankermieter Rewe und Norma. Sie warten mit großzügigen Flächen von je 1000 Quadratmetern auf und sind gewissermaßen Tür an Tür zu haben. Die Drogeriekette Rossmann kompensiert die Lücke, die die Schlecker-Schließung im Zentrum der Kleinstadt hinterlassen hat.

15 Mieter auf 6300 Quadratmetern Verkaufsfläche: Die „Neue Mitte“ von Fürth soll die doppelte Fläche haben. Das und das seit Herbst 2010 brachliegende Marktkauf-Gebäude im Fürther Zentrum sind an den Bistrotischen vor dem kalten Buffet durchaus Gesprächsthemen. Eine der Aussagen aus dem Munde eines Fachmanns: „Die Fürther reden ihren Einkaufs-standort tot.“

 

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