Einmal auf der ganz großen Bühne stehen

31.1.2015, 21:00 Uhr
Einmal auf der ganz großen Bühne stehen

© Archivfoto: Markus Kohler

„Wir haben uns gewünscht, einmal in diesem wunderbaren Haus aufzutreten“, erinnert sich Ingrid Meister, Gründerin, Herz und Regisseurin der aktiven Laiengruppe, die regelmäßig mit ihren Inszenierungen in Oberasbach begeistert. Und manchmal werden Wünsche tatsächlich wahr. Den Ausschlag gab unter anderem ein Workshop mit Theater-Coach Sue Rose. „Die Arbeit mit ihr war wirklich toll“, lobt Ingrid Meister. Nicht zuletzt wuchs dabei die Gewissheit, dass der Traum von der großen Bühne tatsächlich zu realisieren ist.

Nach Terminabsprachen mit dem Stadttheater stand fest: Der 15. Februar ist der große Tag, die große Bühne steht zur Verfügung. „Das ist nicht ganz billig“, gibt Ingrid Meister zu bedenken. Große Erleichterung also, dass der Belegungsplan jetzt schon fast 600 verkaufte Karten anzeigt. Wer dabei sein will, sollte sich beeilen.

Die Vorbereitungen laufen für die komplette Mannschaft der Altenberger Bühne seit Wochen. Neben den zehn Darstellern sind viele Helfer im Einsatz. Zu den Herausforderungen zählt, dass Aufbau, Endproben und überhaupt alles an einem Tag erledigt werden muss.

Einen ersten Eindruck vermittelte den Beteiligten ein Termin mit Manfred Dotter, dem technischen Leiter des Stadttheaters. Seitdem ist klar: Neue, größere Kulissen müssen gebaut werden. Eine Aufgabe, die Elvira Frisch, Sandra Hollerung, Markus Kohler, Thorsten Schlichting und Matthias Sailer stemmen. In den Fokus rückt dabei ein Satz Türen – ein wesentliches Detail in Ray Cooneys feinsinnig ersonnenem Verwirrspiel-Spaß.

Während Kostüme (Anke Rumrich) und Maske (Patricia Held, Anita Rötsch und Christine Forrest) vorbereitet werden, probt auch die Band (Wolfgang Bauer, Sylvie Janik und Petra Stark), die live musizieren wird. Tief in der Probenarbeit stecken – natürlich neben ihren normalen Jobs – die Darsteller, die sich in ihrer Freizeit wieder und wieder jede Passage des Stücks vorknöpfen.

Als Baum ging’s los

Das klingt anstrengend. Ist es auch. Aber, sagt zum Beispiel Sonja Jüntschke-Schlee: „Es macht einfach unglaublich viel Spaß.“ Die 46-Jährige gehört genau wie Heike Bernecker (47) seit der vierten Grundschulklasse zur Theatergruppe von Ingrid Meister, die Lehrerin an der Altenberger Schule war und 1978 eine Spielgruppe für Schüler ins Leben rief. Sonja Jüntschke-Schlee und Heike Bernecker erinnern sich bis heute an den ersten Satz, den sie als Kinder unter der Regie von Ingrid Meister in einem Sketch sagen durften: „Kehre du dort, ich kehre hier. Ein jeder vor der eigenen Tür.“

Die meisten Aktiven gehören ähnlich lange zu dem Ensemble, das sich aus diesen Anfängen entwickelt hat. Zu Schulzeiten begonnen hat auch Christian Rombs. Der 26-Jährige lacht: „Meine erste Rolle war ein Baum. Ich habe dagestanden, mit Blättern und so.“ Das weckt auch bei Werner Schwarz (44) Erinnerungen an seine persönliche Bühnenpremiere: „Ich stand auf einem Gerüst und warf Styropor – das sollte Schnee sein.“

Mit Cooneys Schwank haben jetzt alle Spaß. Sven Feldmann (41) weiß, warum: „Wenn du denkst, das war’s jetzt, gibt es sofort eine neue Wendung.“ Doch vor den Lachern steht für die Akteure das Textlernen. Lars Petersen (50) memoriert seinen Part laut beim Spaziergang über die Felder. Katja Pöhlmann nimmt alles auf und spricht später beim Abhören mit. Trotz allem sagt die 43-Jährige: „Es ist schon ein Brett von Text, das da zu beherrschen ist.“ Und wie sieht es mit dem Lampenfieber aus? Johannes Alles (39) gibt zu: „Das ist groß. Wir haben ja nur diesen einen Schuss im Stadttheater, da muss alles auf den Punkt sitzen.“ Sieht Christiane Kohler (40) ähnlich: „Sonst ist man ja als Besucher immer auf der anderen Seite. Der Gedanke, diesmal selbst auf dieser Bühne zu stehen, macht mich ein bisschen nervös.“ Dagegen ist Andreas Marquardt (44) bis jetzt gefeit, er gibt zu bedenken: „Im Sommer spielen wir Open Air doch für ähnlich viele Zuschauer.“

So oder so, eines ist klar: Mit „Wenn schon – denn schon“ im Stadttheater schreiben die Aktiven der Altenberger Bühne ein Stück ganz persönlicher Theatergeschichte.

www.altenbergerbuehne.de
Karten: theaterkasse@fuerth.de
oder Telefon (09 11) 9 74 24 00

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