Einsatz für Fürth: Bürgerstiftung hilft seit zehn Jahren

5.1.2018, 11:00 Uhr
Einsatz für Fürth: Bürgerstiftung hilft seit zehn Jahren

© Foto: Horst Linke

Rikscha-Touren für Senioren im Wiesengrund, Spielgeräte für einen Schulhof oder Spenden für das Frauenhaus: Die Bürgerstiftung Fürth hat sich seit ihrer Gründung vor zehn Jahren laut ihrem Vorstandsvorsitzenden Stefan Frank einem Ziel verschrieben: "Die großartige Tradition bürgerschaftlichen Engagements in der Stadt fortzuführen."

Zugegeben, von den großen, stadtbildprägenden Stiftungen um die Wende zum 20. Jahrhundert sei man zwar weit entfernt, so Frank, "aber wir wollen uns weiter etablieren". Noch dazu ist die Bürgerstiftung – mit ihren derzeit rund 150 Stiftern – auf die Ewigkeit angelegt. Sollte sie eines Tages doch aufgelöst werden, falle ihr Vermögen zweckgebunden an die Stadt.

"Außerordentlich sympathisch"

Nicht nur deshalb ist die Bürgerstiftung, zu deren Gründern einst unter anderem Henry Kissinger und Volker Heißmann zählten, für Oberbürgermeister Thomas Jung "eine außerordentlich sympathische Stiftung". Schließlich unterstütze sie viele kleinere Projekte, bei denen auch mit kleinen Beträgen viel zu erreichen sei. Außerdem sei in den vergangenen Jahren "schon ordentlich was zusammengekommen", lobte Jung das Engagement bei einer kleinen Runde in den Räumen der Fürther Flessabank, die die Stiftung betreut.

Deren Niederlassungsleiter, Klaus Hunneshagen, sitzt ebenfalls im Stiftungsvorstand. Er berichtet von einer aufwändigen, aber fruchtbaren "Sisyphusarbeit" beim Spendensammeln. Darauf sei die Bürgerstiftung angewiesen, denn die aktuellen Zinsen reichten beileibe nicht aus, um ordentliche Ausschüttungen zu ermöglichen. Umso mehr freut sich Hunneshagen über große und kleine Geldbeträge, die jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit fließen, wenn er Spender und Stifter persönlich anschreibe.

Erbe von zwei Testamenten

"Auch durch unser jährliches Paella-Essen in der Stadthalle kommt immer ein schöner Betrag zusammen", so Hunneshagen. Unter anderem dank des kostenlosen Service durch die Firma Ferdin Catering waren es nach seinen Worten im Jahr 2017 stolze 8000 Euro.

Das traditionelle Glühweinfest der Bürgerstiftung Ende November wurde ebenfalls ein Erfolg. Obwohl nicht so viele Besucher wie in den vergangenen Jahren in die Mozartstraße kamen, konnte sich die Bürgerstiftung am Ende über 850 Euro in der Spendenbox freuen. Bereits im Oktober hatte Gerd Adamski anlässlich des Fürther Erntedankfestzugs in sein Fahrradgeschäft in den Malzböden eingeladen. Gegen eine Spende für die Bürgerstiftung gab es dort ein Bier aufs Haus und dem Anlass entsprechend jede Menge gute Laune: 750 Euro flossen in die Kasse. Die Weihnachtsspendenaktion brachte sogar 18.000 Euro ein.

Das Stiftungskapital liegt derzeit bei 200.000 Euro, das Gesamtvermögen bei 310.000 Euro. Stiftungen können ab einer Höhe von 500 Euro eingebracht werden. In zwei Testamenten wurde die Bürgerstiftung zudem bereits als Erbe bedacht.

2017 gingen Spenden und Ausschüttungen unter anderem an das Projekt "Sport – Musik – Bildung" in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendhilfezentrum, an "Iss was" an der Gustav-Schickedanz-Schule, wo eine Schülerfirma täglich ein Frühstück zubereitet, an "BeKüSen", das Senioren künstlerische Gestaltung vermittelt, sowie an das Fürther Frauenhaus.

Ganz aktuell durften die Mitglieder des Vorstands und des Stiftungsrats eine Spende in Höhe von 5000 Euro entgegennehmen, die vom Ehepaar Silke und Matthias Wüst kommt. "Wir verzichten seit einigen Jahren auf Weihnachtsgeschenke für unsere Kunden und spenden das Geld stattdessen für einen guten Zweck", erklärt Wüst, Geschäftsführer der Oberasbacher Firma Hegu-Technik.

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