Einsatz im Kampf gegen den Krebs

8.3.2006, 00:00 Uhr
Einsatz im Kampf gegen den Krebs

Es waren schwierige Zeiten, die am Anfang der Vereinsgeschichte standen. Die ambulante Versorgung der Krebspatienten am Fürther Klinikum war alles andere als optimal. «Hätten wir damals ein Team wie heute zur Verfügung gehabt, wäre vieles leichter gewesen“, erinnert sich Oberarzt Dr. Michael Fink, früherer Leiter der Krebsambulanz. Inzwischen leitet der 61-Jährige eine mit vier Medizinern besetzte interdisziplinäre onkologische Station am Klinikum.

Ambulanz aufgelöst

Die Ambulanz war vor drei Jahren aufgelöst worden, weil Dr. Jochen Wilke am Klinikum im Gegenzug eine onkologische Praxis eingerichtet hat und zwei Einrichtungen von den Kassen nicht getragen wurden. Die interdisziplinäre Station ist jetzt eine Art Reserveeinheit für Schwerkranke und Sterbende. Für die hier Beschäftigten bedeutet das keine leichte Arbeit.

Deshalb ist man auch für die Unterstützung dankbar, die der Förderverein leistet. Und die beschränkt sich durchaus nicht nur auf Spenden für medizinisches Gerät und Anschaffungen, die den Alltag der Patienten etwas erleichtern. Die Vereinsmitglieder haben einen Besuchsdienst organisiert, der sich um die Kranken kümmert und zwangsläufige Lücken der rein medizinischen Fürsorge schließen hilft.

Um Geld zu beschaffen, organisierten die Vereinsmitglieder um Ingrid Haas Wohltätigkeitveranstaltungen und basteln für Basare. Mit Hilfe einer Benefiz-Radtour konnten im Jahr 2000 80 000 Mark für ein Mikroskop gesammelt werden, das wertvolle Dienste bei der Erkennung etwa von Leukämie-Erkrankungen leistet. Ein weiterer Vorteil: Die Mikroskopbilder können via Internet zur Beurteilung durch Experten weltweit verschickt werden. Die Fürther Apotheker wiederum spendeten dem Verein Geld zur Anschaffung verstellbarer Behandlungsstühle für die Krebspatienten. Zuletzt ermöglichte der Förderverein die Anschaffung eines Operationslasers für die Urologie. Perfektioniert wurde die Krebsbehandlung am Fürther Klinikum durch den konsequenten Ausbau der Strahlentherapie. Ein zweiter Linearbeschleuniger wird in Kürze in Betrieb genommen.

Schwer ins Zeug legt sich der rührige Verein daneben, um Geld für Typisierungsaktionen für Knochenmarkspender zu sammeln. Knochenmarkspenden sind zur Behandlung von Leukämie (Knochenkrebs) nötig.

Zunehmend wichtiger Beitrag

Bei der gestrigen Jubiläumsfeier im Klinikum lobte der Vorstand des Fürther Krankenhauses, Peter Krappmann, den Einsatz der Vereinsmitglieder als vorbildlich. Angesichts der Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand sei man künftig noch mehr auf derartig vielschichtige Unterstützung angewiesen.

In den zehn Jahren seines Bestehens hat der Förderverein über 400 000 Euro zur Verbesserung der Behandlung von Krebspatienten aufgebracht. Die Kosten der Behandlung steigen laut Dr. Fink aber auch exponenziell, der Erfolg dagegen nur linear.

«Wer nichts für andere tut, tut nichts für sich“ steht als Motto auf den Urkunden, die bei der Feier an Vereinsmitglieder verteilt wurden, die sich bereits seit zehn Jahren engagieren. Etwa 300 Patienten betreut das vom Förderverein unterstützte Team von Dr. Michael Fink heute am Fürther Klinikum.

Als einziges nordbayerisches Krankenhaus bietet der städtische Eigenbetrieb onkologische Fortbildungen für Fachkrankenpfleger an.