Empörung bei Naturschützern und Anwohnern hält an

8.8.2009, 00:00 Uhr
Empörung bei Naturschützern und Anwohnern hält an

© Hans-Joachim Winckler

Eigens zu diesem Zweck müsste die bestehende Landschaftsschutzverordnung geändert werden. Die Fürther Grünen verwahren sich gegen dieses Vorgehen und fordern nun einen schriftlichen Bericht von der Stadtverwaltung. Sie bemängeln zudem Informationsdefizite. Erst durch ein Schreiben des Bundes Naturschutz (BN) habe man vor zwei Wochen von den Gedankenspielen für das Gelände an der Ginsterstraße bei Weikershof, in direkter Nachbarschaft eines Mercedes-Autohauses, erfahren.

Per Anfrage an den städtischen Umweltausschuss machte es die Öko-Partei dort zum Thema. Der Stadtrat oder «zumindest der Ausschuss, so Grünen-Stadträtin Waltraud Galaske, werde «oft nicht über wesentliche Änderungen« in Kenntnis gesetzt.

Nach Angaben des Bundes Naturschutz kommt die Hälfte des Fürther Trinkwassers aus dem angrenzenden Erfassungsgebiet im Rednitzgrund. Für den Fürther BN-Chef Reinhard Scheuerlein wäre es ein «Skandal allererster Ordnung«, würde die einst zum Zwecke des Wasserschutzes gekaufte Fläche nun «unter der Hand an die Industrie verscherbelt«.

Ihrer Empörung geben auch Anwohner Ausdruck, die vom «Hohn des Jahrhunderts« sprechen und die «Auflösung des Wasserschutzgebiets« prophezeien. (siehe auch Leserbriefe aus Seite 5). Die infra wird an ihre angestammte Rolle als «Schutzherrin des Fürther Wassers« erinnert.

Infra-Chef Hans Partheimüller hatte auf Nachfrage der Fürther Nachrichten erklärt, dass in der Angelegenheit noch keine Entscheidung gefallen sei. Der Aufsichtsrat seines Unternehmens, in dem viele Stadträte vertreten sind, komme im September zusammen.

Partheimüller verwies allerdings darauf, dass das geplante Lkw-Zentrum sehr wichtig für die Arbeitsplatz-Situation und die Standortentwicklung sei; deshalb stünden der Fürther Oberbürgermeister und der städtische Wirtschaftsreferent auch «voll hinter dem Projekt«.