Ende gut, alles gut, Zwergflusspferd riesig müde

5.9.2015, 08:00 Uhr
Ende gut, alles gut, Zwergflusspferd riesig müde

© Foto: Kögler

Zwei Wochen Fernsehverbot, keine Chips, und die Rollschuhe zum Geburtstag kannste ebenfalls vergessen. Musst gar nicht so rumheulen. Und jetzt geh’ auf dein Zimmer, und zwar sofort. Und dann denkst du mal in Ruhe darüber nach, was du gemacht hast. Der Zirkusdirektor und wir alle sind sehr, sehr traurig über dein Verhalten. Weiß der Himmel, was du dir dabei gedacht hast, Elsbeth.

Ja, sie ist wieder da. Die frisch eingefangene Zwergflusspferddame Elsbeth benötigte sechs Ausreißer-Tage, damit die Kleeblattstadt nach 983 Jahren vergeblichen Ringens endlich eines wird: berühmt. Und mit ihr gleich auch der Zirkus Fliegenpilz, dessen Quartier Elsbeth, wie berichtet, bei Nacht und Nebel verlassen hatte. Kaum wieder den Regnitzfluten entstiegen, rückt ihr die Lokalpresse auf die Dickhaut, weshalb sie es beim Fototermin vorzieht, sich erschöpft im Stroh zu verkriechen und Gloria vorzuschicken; die zeigt den lästigen Medienvertretern aber auch nicht mehr als ihr „gut gepolstertes Hinterteil“ (FN). Gloria, mit Elsbeth nicht verschwägert und nicht verwandt, ist ebenfalls ein Zwergflusspferd und eines der wenigen Geschöpfe, das auf Elsbeths Resozialisierung sehr gut hätte verzichten können. Die beiden können sich nämlich nicht ausstehen, wie der Zirkusdirektor verrät.

Zwei Zwergflusspferdpopos möchten sich am liebsten die FN-Redakteure auf die Ohren pressen. Am Redaktionssitz Moststraße ziehen Heerscharen von Bauarbeitern gleich nebenan ein nicht ganz kleines Suitenhotel in die Höhe, wo zuvor eine Parkplatzbrache war. Journalisten sind ja von Haus aus sauharte Typen, aber das hier geht selbst Indiana Jones auf den Senkel, wie der Selbstmitleidsbericht der FN offenbart: „Die Kranladungen schrabben an der Hauswand entlang, dass man fast vom Stuhl fällt, und die Beschaffung der Vesper ist zu einem lebensgefährlichen Marlboro-Abenteuer geworden.“ Stimmt: Rauchen gefährdet die Gesundheit und kann abenteuerliche Metaphern verursachen.

Rauchwolken über Uwe Lichtenbergs Denkerstirn: Fürths Oberbürgermeister ist notamused über einen historischen Beschluss aus Bonner Richtung. Ein nagelneuer Feiertag wg. Deutscher Einheit lässt Lichtenbergs Biorhythmus über die Wupper gehen: „Ich hatte mir für den 3. Oktober eine ganze Menge an Arbeit und Terminen vorgenommen.“ Und jetzt das: Faulenzen de luxe. Der OB: „Wir müssen erstmal damit fertig werden, dass wir einen dienstfreien Tag haben.“

Der 21. Juli hingegen war mal ein Fürther Feiertag. Zumindest der 21. Juli 1984. Auf dem Ronhof-Gelände entdecken die FN ein vergessenes Plakat. Es kündigt ein Freundschaftsspiel der SpVgg gegen einen Erstliga-Giganten an, der damals mit den Münchner Bayern tatsächlich auf Augenhöhe unterwegs war. Sein Name: Hamburger SV. Viele Jahre später sollte es zu zwei weiteren interessanten Begegnungen kommen. Da war der Koloss im Norden schon zum Mäuschen im Eimer geschrumpft.

Elf Dauerwellenfreunde müsst ihr sein: Bei der in Koblenz ausgetragenen deutschen Fußball-Meisterschaft der Friseure schneidet das Team der Fürther Innung super ab. Bis ins Finale bleibt es ungeschoren und ohne Gegentor, erst dann verfehlen Fürths Barbiere den Titel um Haaresbreite — im Elfmeterschießen gegen Bingen. Zum Haareraufen.

Zum Schlauerwerden ist die VHS da, die ihr Programm in dieser Woche vorstellt. Neu ist der Kurs „Wie reagieren Männer auf die Frauenbewegung?“ Mögliche Antwort: Sie belegen einen VHS-Kurs. Ebenso neu: „Gymnastik für die Rubens-Frau“. Aber jetzt wirklich keine Elsbeth-Witze mehr!

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