Endlich: Mittelschule Langenzenn wurde eingeweiht

2.11.2017, 13:00 Uhr
Endlich: Mittelschule Langenzenn wurde eingeweiht

© Anestis Aslanidis

Bei diesem Bauvorhaben war das nicht überraschend: Die Einweihungsfeier fand mit gehöriger Verspätung statt, denn die Schule ist schon seit Ende der Osterferien mit Leben erfüllt und erst jetzt kurz vor den Herbstferien wurde gefeiert. Es war ein Projekt mit vielen Verzögerungen. Doch die Wartezeit habe sich gelohnt, das sagten die beiden Schülersprecherinnen Sarah-Sophie Baron und Lara Jansohn in ihren Grußworten, in denen sie das gute Zusammenleben mit den Lehrern lobten.

Eigentlich hätte die Schule schon ein Jahr früher fertig sein sollen. Doch wie Architekt Wolfram Heid bei der Schlüsselübergabe gestand, trotz jahrzehntelanger Berufserfahrung habe er so etwas noch nicht erlebt: Mangelhafte Leistungen der Firmen, dann auch noch eine Insolvenz — das hätte das Bauvorhaben immer wieder verzögert.

Dekan André Hermany inspirierte dies zum Nachdenken über das Warten. "Wartezeit ist keine verlorene Zeit, sondern Gedankenzeit", meinte er. Und wenn schon der Architekt Geständnisse zum Thema Bauverzögerung ablegte, enthüllte auch Hermany ein persönliches Geheimnis. Zwei Mal habe er Klassen wiederholen müssen, und es schließlich doch geschafft. "Gottvertrauen", rief er den Schülern zu.

Ein großes Gottseidank angesichts der vergangenen Widrigkeiten sagten nun alle Verantwortlichen. Allen voran Schulleiter Udo Sponsel an den Langenzenner Stadtrat, der "Weitsicht" gezeigt habe. Denn das politische Gremium bewilligte nicht nur das förderfähige Mindestmaß, sondern machte es möglich, dass Klassenzimmer höher und größer ausfielen, dass die großzügige Aula noch Erweiterungsmöglichkeiten hat.

Konrektorin Kerstin Dattner sprach davon, dass in dem Gebäude die Schul-Vision von Udo Sponsel realisiert worden sei. "Lernen nicht Lehren soll im Mittelpunkt stehen" ist Sponsels Devise. Dafür bietet die Architektur, vor allem im Neubau, die besten Voraussetzungen mit Lernlandschaften vor den Klassenzimmern. Dort können Schüler im Internet recherchieren, an digitalen Programmen üben oder als kleine Teams kooperieren. Tafeln sind mobil verschiebbar, an Klemmleisten können Poster, Fotos oder Gedächtnisstützen hängen. "Die Zeiten vom Lernen im Gleichschritt sind vorbei", sagte Sponsel bei der Präsentation des Konzeptes.

Die Lernlandschaften sind die eine Besonderheit der Schule. Die andere ist die Kooperation mit der benachbarten Realschule. Die Durchlässigkeit zwischen den beiden Schularten soll einfacher werden. Wieder aufgenommen werden gemeinsame Projekte, sie waren während der Jahre, in denen die Mittelschule Langenzenn nach Veitsbronn ausgelagert war, nur schwer umsetzbar.

Und was gehörte noch zur Einweihung? Natürlich Geschenke: Da zeigten die beiden Dekane Hermany und Friedrich Schuster wie gut sie sich Bälle zuspielen können. Kurz nachdem Schuster eine Flasche Klostersekt für das Lehrerkollegium überreicht hatte — "Für jeden nur ein winziger Schluck" — trumpfte Hermany mit einem Gutschein über einen Imbiss während der nächsten Lehrerkonferenz auf. "Es gibt eine Nachlieferung", legte Schuster ganz schnell nach. Und auch Rektor Sponsel bewies Kreativität. Er schenkte den treuesten Helfern von der Mini-Schubkarre über den Bauhelm mit Krone bis zum St. Florian auf dem alten Dachziegel allerlei Originelles.

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