Endlich Sonnenschein

22.2.2015, 21:00 Uhr
Endlich Sonnenschein
Endlich Sonnenschein

© Fotos: Hans-Joachim Winckler

Emma lässt sich die Sonne auf die Nasenspitze scheinen und lacht. Die Anderthalbjährige ist noch fest in ihre warme Jacke verpackt und hat die Panda-Mütze über beide Ohren gezogen. Aber etwas ist anders. Und das ist in diesem Moment der strahlend blaue Himmel über Fürth. Wie auf ein Kommando hat sich der Park belebt.

Für Viktoria Herber (27) und Tochter Emma kam der Lockruf per WhatsApp: „Wir beide wären auf jeden Fall rausgegangen, aber vorher kam eine Nachricht von meiner Nachbarin.“ Maria Kreyer (28) nickt: „Ich habe einfach ,Lust auf Spazieren?‘ geschrieben und sie hat sofort mit ,Ja, gern‘ geantwortet.“ Jetzt sind die beiden jungen Mütter bis zu den Spielgeräten gekommen, und Emma turnt, während Maria Kreyers Sohn Nick (neun Monate) gemütlich im Buggy schläft. „Diese Düsternis im Winter ist traurig, es tut so gut, wenn es jetzt endlich wieder heller wird“, freut sich Viktoria Herber und entschwindet mit ihrer Tochter zum Schaukeln.

Joggen mit „Take That“

Ganz gleich, ob es regnet oder schneit, Hardy Peter dreht regelmäßig seine Jogging-Runden im Südstadtpark. „Aber bei so einem herrlichen Wetter geht es gleich viel besser“, sagt der 49-Jährige, der von Beruf Altenpfleger ist. Nach dem Training wird er direkt zur Arbeit gehen: „Dann bin ich richtig gestärkt und fit.“ Drei bis vier Mal umkreist er in der Regel den Südstadtpark („Das bringt positive Energie“). Und weil es mit Musik noch viel besser läuft, hört er heute Hits von Take That: „Das ist so schön relaxt.“

Ziemlich entspannt lassen es auch Jochen Pfister (35), Alex Spengler (35) und Sebastian Kutscher (33) gerade angehen. Die drei Musiker gehören zum Indie-Jazz-Ensemble „Jungblut“ und sind mit Christina Jung – Namensgeberin der Band und Gesangs-Dozentin in der Musikschule Fürth – zu Fotoaufnahmen verabredet. Jetzt ist allerdings Zeit für eine kurze Pause im Freien. Was tun? „Wir haben im Keller der Musikschule einen Fußball gefunden.“ Also wird erst einmal gekickt.

Bewegung im Freien, sagt Pianist Jochen Pfister, macht halt einfach Spaß, wenn das Wetter so toll ist. Und worauf freut sich Bassist Alex Spengler im Frühling? „Aufs erste Bier im Biergarten ,Rodelbahn‘ hinter dem Babylon-Kino.“ Gitarrist Sebastian Kutscher ist froh, wenn endlich wieder auf dem Balkon gefrühstückt werden kann: „Gerne mit Spiegeleiern, die ich in einer Form brate, dann passen sie sogar genau aufs Brot“, verrät er lachend.

Vergnügte Luftsprünge

Eine Runde durch den Südstadtpark steht für Petra Schmidt eigentlich bei jedem Wetter auf dem Programm. „Aber heute ist es herrlich“, sagt sie. Gismo, ihre drei Jahre alte französische Bulldogge, gibt sich – Wetter hin oder her – unbeeindruckt. „Er schläft am liebsten, meist ist ihm alles egal“, berichtet Petra Schmidt. Ganz anders ist dagegen Peaches aufgelegt. Die zweijährige Bulldoggen-Dame benimmt sich im Gegensatz zum Aufdruck auf ihrem schwarzen Samtmantel im Moment nicht wirklich wie eine „Royal Diva“, sondern macht aufgeregte Luftsprünge vor Vergnügen.

Gibt es denn beim Gedanken an den bevorstehenden Frühling etwas, worauf sich Petra Schmidt jetzt schon ganz besonders freut? Sie muss keinen einzigen Moment überlegen: „Dann kann ich endlich mal wieder richtig meine Fenster putzen“, antwortet sie ganz spontan, „das wird auch wunderbar.“

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