Fabelhafte Internetzeiten für Ammerndorf?

9.12.2018, 14:58 Uhr
Fabelhafte Internetzeiten für Ammerndorf?

© Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Mit der vierfachen Übertragungsrate als Einstiegsmodell bis hin zu einem Gbit/sec wirbt das Unternehmen Deutsche Glasfaser aus dem nordrheinwestfälischen Borken, das auf den ländlichen Raum mit Kommunen von 1000 bis zu 5000 Haushalten spezialisiert ist. Dessen Vertreter, Regionalleiter Peter Reissinger, stellte nun im Gemeinderat den Start der Verlegung eines modernen FTTH-Netzes (Fiber to the home) über Glasfaser Ende kommenden Jahres in Aussicht.

Dabei führte er unter anderem Veränderungen im Arbeitsleben durch vermehrtes Home Office oder Angebote von Streamingdiensten an, die ein schnelleres Internet erfordern würden. Zudem sei dies ein Standortfaktor für die Kommune, aber auch eine Aufwertung einzelner Immobilien. Die Krux beim herkömmlichen Kupferkabel: störungsanfällig, von den Leistungsverlusten durch mehrere Nutzer ganz abgesehen. "Bei uns bekommen Sie, was Sie gebucht haben", sagte Reissinger, in Anspielung auf einen Bericht der Bundesnetzagentur, wonach lediglich zwölf Prozent der Internetnutzer die vereinbarte Datenrate erreichen.

40 Prozent müssen mitmachen

Positiv bei der Netzinstallation: Weder Gemeindekasse noch Bürger würden finanziell belastet, da das Unternehmen eigenwirtschaftlich in Vorleistung ginge. Entscheidend dabei wird eine so genannte Nachfragebündelung über drei Monate sein, in der das Unternehmen mit einer massiven Informationsinitiative die Ammerndorfer beraten würde. Geplant ist, einen Laden zu mieten und dort Infobende zu veranstalten.

Reissinger setzt zudem auf die Ratsmitglieder als Multiplikatoren, um auch die "träge Masse" zu gewinnen. Denn: Erst ab 40 Prozent der Haushalte kommt das Projekt im Rahmen eines Kooperationsvertrags mit der Kommune ins Rollen. Haushalte, die in dieser Zeitspanne einen Vertrag über zwei Jahre zu laut Reissinger "marktüblichen Preisen" abschließen, bekommen ihren Anschluss gratis. Dieser könne dann dank modernster Technik, etwa durch Erdraketen oder Spülbohrer, innerhalb von 24 Stunden verlegt werden.

Für den Nutzer vorgesehen ist auch ein eigenes TV-Angebot mit 40 Sendern in HD-Qualität. Generell wird es sich um ein "offenes Netz" handeln, zu dem auch andere Betreiber Zugang erhalten. Eigentümer des Netzes würde die Deutsche Glasfaser bleiben, so Reissinger.

Die Bauzeit soll etwa ein dreiviertel Jahr betragen. Der erste Spatenstich würde der Errichtung der PoP-Verteilerstation (Point of Presence) ähnlich einer Fertiggarage gelten, in der die Glasfasern zusammengeführt werden und sonstiges Equipment untergebracht ist.

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