Fair schmeckt besser

5.7.2012, 13:00 Uhr
Fair schmeckt besser

© Schönfeld

Es duftet nach frischem Brot, und die 25 Kindergartenkinder der „Villa Kunterbunt“ sitzen erwartungsvoll hinter ihren Tellern. Heute ist die Bildungsreferentin Isabel Winter zusammen mit der Handpuppe Maria, einem Mädchen aus Bolivien, vom Weltladen Fürth zu Gast in der Einrichtung. Gemeinsam mit den beiden haben die Buben und Mädchen kleine Brote gebacken, Früchte für den Obstsalat geschnippelt und Bananenquark zubereitet. Dabei haben die Kinder viel über fairen Handel gelernt. Jetzt sitzen sie am Tisch und lassen es sich schmecken.

Aber was bedeutet es eigentlich, wenn Produkte biologisch angebaut und fair gehandelt sind? „Fairer Handel heißt, für die Leute, die die Sachen produzieren, etwa Gutes tun“, sagt der fünfjährige Fabian fachmännisch und beißt genussvoll in sein Marmeladenbrot. Was hinter dem Schlagwort „fairer Handel“ steckt haben sich die Kinder zusammen mit ihren Erzieherinnen im laufenden Kindergartenjahr bei einem Projekt erarbeitet. Höhepunkt der Aktion ist jetzt das Frühstück der Bildungskampagne „Fürth is(s)t fair“, die vom Umweltbildungsfonds des Bundes, der Mission „Eine Welt“ und dem Katholischen Fonds finanziert wird.

„Wir sind ja in Fürth schon ein wenig als ,Bio-Kindergarten‘ verschrien“, sagt die Leiterin der Einrichtung Jutta Gietl-Wilde nicht ohne Stolz. Klar, dass das Thema fairer Handel da nicht fehlen durfte. Seit fast 24 Jahren ist sie in der Einrichtung und achtet auch im Privatleben auf eine nachhaltige Lebensweise. Fairer Handel beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Erzeugung und den Vertrieb von Lebensmitteln, weiß Gietl-Wilde. „Die Kinder haben beispielsweise anhand des Buches ,Das himmelblaue T-Shirt‘ erfahren können, wie ein T-Shirt konventionell hergestellt wird, und dass dies aber auch unter anständigen Bedingungen mit gerechter Entlohnung und ohne Kinderarbeit gehen kann.“

Überhaupt, wer in das verwunschene Häuschen in die Weiherhofer Straße kommt, stellt schnell fest: Hier ist der ökologische Gedanke Programm und die Produkte des Fürther Weltladens sind allgegenwärtig. „Wir haben immer drei Kisten mit Lebensmitteln und kleinen Geschenken aus dem Weltladen da“, sagt Jutta Gietl-Wilde. Dieses Angebot werde auch von den Eltern gerne genutzt, die direkt im Kindergarten fair Gehandeltes einkaufen können. Der Nachwuchs spielt derweil, vom Frühstück gestärkt, mit dem „Fairen Kaufladen“ und reicht Bananen und Schokolade, die man guten Gewissens kaufen und genießen kann, über die Ladentheke.

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