Fenstersprung in den Stadtpark

19.8.2014, 14:29 Uhr

Das grüne Herz Fürths schlägt fürs Kino: An elf Abenden glüht der mobile Projektor auf der Freilichtbühne im Stadtpark. Charismatische Männer stehen heuer im programmdramaturgischen Mittelpunkt des Sortiments, das das Mobile Kino für Fürth, einer von neun Schauplätzen des 2014erFestivals, ausgewählt hat; wie immer ist es ein Mix aus Lieblingswerken derer, die hinterm Projektor stehen, Kassenschlagern und Geheimtipps der vergangenen Monate.

Die indisch-französische Koproduktion Lunchbox hatte 2013 Premiere beim Festival in Cannes und beleuchtet die Zuneigung eines Paares, das sich über eine vertauschte Essenskiste kennenlernt. Das Werk ist zugleich eine Hommage an die „Dabbawalas“, die tagtäglich im Moloch Mumbai das Mittagessen von den Hausfrauen daheim abholen und es den Ehemännern an den Arbeitsplatz liefern (19. August).

Albert, geschieden, erobert das Herz der Masseurin Eva: Der im Sommer 2013 gestorbene „Sopranos“-Star James Gandolfini steht im Mittelpunkt der romantischen US-Komödie Genug gesagt (20.) Gleich mehrere Leinwand-Haudegen — Ralph Fiennes, Jude Law, Bill Murray, Harvey Keitel — geben sich im Grand Budapest Hotel, Eröffnungsfilm der Berlinale 2014, die Klinke in die Hand. Wes Andersons tragikomisches Meisterwerk besticht vor allem mit opulenten visuellen Effekten (21.).

Völkerverständigung auf charmant französische Art: Eben noch in den Kinos, wird Monsieur Claude und seine Töchter schon in diesem Sommer zum Open-Air-Vergnügen (22.). Eine verstörende Liebesgeschichte zwischen Mensch und Computer ist Spike Jonzes Her mit einem überragenden Joaquín Phoenix („Walk the Line“) in der Hauptrolle (23.) Dieses Paar ist ausnahmslos aus Fleisch und Blut: Nick (Jim Broadbent) und Meg (Lindsay Duncan) reaktivieren, die Kinder sind längst aus dem Haus, ihr Eheleben und kehren nach Paris zurück ins Hotel ihrer Flitterwochenzeit. Doch nichts in Le Weekend läuft wie geplant — erst recht nicht, als Jeffs alter Freund aus Cambridge-Tagen (Jeff Goldbloom) auftaucht. . . Melancholisch, tragikomisch (24.).

Und wer glaubte, Michael Douglas sei nun langsam doch ein uraltes Hollywood-Eisen, hat noch nicht Liberace — Zu viel des Guten ist wundervoll gesehen. Douglas spielt die Lebensgeschichte des exaltierten schwulen Entertainers Liberace mit Lust und Eleganz. Auch Matt Damon als Chauffeur und Liebhaber ist eine Klasse für sich (25.).

Woody Allens jüngster Streich, einer seiner besseren, ist zugleich der letzte im Fürther Film-Reigen. Die Rolle der High-Society-Lady Jasmine Francis, die von ganz oben nach ganz unten abstürzt, brachte Cate Blanchett den Oscar für die beste Hauptdarstellerin ein. Blue Jasmine beschließt den Open-Air-Kinospaß am 26. August.

Filmbeginn ist immer um 20.45 Uhr, Einlass stets ab 19.45 Uhr. Getränke und Snacks gibt es am Bistrowagen des Stadtpark-
cafés. Die Filme laufen auch bei Regen. Telefonische Kartenreservierungen sind nicht möglich. Karten (8/7 Euro) können online (www.sommernachtfilmfestival.de) bis 18 Uhr des Veranstaltungstages gekauft werden. Im Vorverkauf gibt es Karten bei Franken Ticket (Tel. 74 93 40) am Kohlenmarkt.

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