Feuerwehrzufahrt: Fürth will Falschparker künftig abschleppen

17.3.2019, 16:00 Uhr
Feuerwehrzufahrt: Fürth will Falschparker künftig abschleppen

© Foto: Feuerwehr

Vielleicht haben die vorigen Testfahrten die Bürger sensibilisiert. Diesmal jedenfalls konnten die Beteiligten Fortschritte in der westlichen Innenstadt registrieren. Die Parksituation habe sich verbessert, sagen Feuerwehrchef Christian Gußner und Straßenverkehrsamtschef Hans-Joachim Gleißner.

Trotzdem wurde es auch diesmal an mehreren Stellen eng für die großen Fahrzeuge, weil Autofahrer ihre Wagen in Kurven, in zweiter Reihe oder in Feuerwehranfahrtszonen abgestellt hatten. Im Ernstfall kann das gravierende Folgen haben. Zur Erinnerung: Im Mai 2017 mussten die Einsatzkräfte ihre Ausrüstung sogar zum Brand tragen, weil das Löschfahrzeug trotz Rangierens nicht in die Marienstraße kam.

Auf ihrer Internetseite appellieren die Brandschützer nun einmal mehr an die Vernunft der Bürger. "Während die Fahrer der Feuerwehr bei Testfahrten ausreichend Zeit zum Rangieren haben, stehen sie im Einsatzfall unter einem enormen psychischen sowie zeitlichen Druck", heißt es. Schon mehrmals habe man wegen rücksichtslos geparkter Autos wertvolle Zeit verloren.

16 Parksünder wurden jetzt verwarnt. Zum Vergleich: Bei der Kontroll-Aktion im Dezember waren es mehr als 40. Schwierigkeiten gibt es überall dort, wo der Parkdruck hoch ist und die Straßen schmal sind.

Mit den Testfahrten wollen Feuerwehr und Stadt mehr Verständnis von Anwohnern erreichen und gleichzeitig auf heikle Stellen aufmerksam werden. Demnächst sollen an einzelnen Orten neue Sperrflächen und Feuerwehranfahrtszonen markiert werden.

Beides soll die Hemmschwelle vergrößern, Wagen dort abzustellen. Beides soll der Stadt zudem ermöglichen, härter durchzugreifen. In Kurven mit Markierung werden 25 Euro Verwarngeld fällig (sonst 10 Euro). Wer auf Sperrflächen oder in Feuerwehranfahrtszonen parkt, muss künftig außerdem mehr als bisher fürchten, dass sein Auto entfernt wird.

Wie berichtet, will Fürth – wohl als erste Kommune in Bayern – bald Fahrzeuge, die zur Gefahr werden können, eigenständig abschleppen lassen, wenn der Polizei die Kapazitäten dazu fehlen. Die Hürden dafür sind hoch. Der Schritt müsse verhältnismäßig sein, sagt Gleißner. Deshalb müsse man dies sorgfältig vorbereiten.

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