Frankenschnellweg: Ruf nach Tempo 80 wird immer lauter

FÜRTH - Mit einem erneuten Appell an den Freistaat macht sich das Rathaus für ein durchgehendes Tempo-80-Limit auf dem Frankenschnellweg im Fürther Stadtgebiet stark.

In einem Schreiben an den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann bittet Oberbürgermeister Thomas Jung mit Nachdruck darum, die Geschwindigkeit entsprechend zu drosseln. Das Stadtoberhaupt weiß dabei die lärmgeplagten Anwohner hinter sich: In einer Bürgerversammlung für Fürths Nordosten hatten sie Anfang November zum wiederholten Mal darauf gedrängt, die ganztägige Geschwindigkeitsbeschränkung beim dafür zuständigen Ministerium einzufordern.

Dieser Bitte kommt Jung nun nach. In der Fürther Kommunalpolitik rennen die Bewohner ohnehin offene Türen ein. Auch dem Stadtrat, schreibt Jung nach München, fehle jegliches Verständnis für die derzeitige Regelung: Sie schreibt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern in Nürnberg und Erlangen vor, in der Kleeblattstadt hingegen ist Tempo 100 erlaubt. Dabei, so Jung, unterscheide sich der Streckenverlauf der A73 hier doch kaum von jenem in den Nachbarstädten.

Der Rathauschef wirft ein weiteres, erst seit kurzem ziehendes Argument in die Debatte: Die neue, sehr stark frequentierte Autobahn-Ausfahrt bei Möbel Höffner im Knoblauchsland spreche ebenfalls dafür, hier den Fuß stärker vom Gas zu nehmen. Dadurch könne die Verkehrssicherheit erhöht werden.

Wie berichtet, hatte das Ministerium im vergangenen Sommer bereits versucht, die Lärmbelastung durch Fahrzeuge auf dem Frankenschnellweg mit einem speziellen Dünnschichtbelag zwischen den Anschlussstellen Stadtgrenze und Ronhof einzudämmen. Ein strikteres Tempolimit aber könnte – neben den darüber hinaus geforderten weiteren Lärmschutzwänden – eine noch effektivere Geräuschminderung bringen.

Bei der Autobahndirektion mit Sitz in Fürth war der Wunsch indes auf wenig Gegenliebe gestoßen. Für die in Fürth geltende Tempo-100-Regelung sprächen eine geringere Stauanfälligkeit und niedrigere Unfallzahlen, hieß es dort. Auch der Leiter des Fürther Straßenverkehrsamts hatte sich skeptisch gezeigt. Bei Tempo 100 könnten Pkw besser dem auf 80 Stundenkilometer begrenzten Lkw-Verkehr davonfahren, meinte er.