Freizeitbad Fürthermare lockt mit neuen Spielanreizen

29.10.2014, 21:00 Uhr
Freizeitbad Fürthermare lockt  mit neuen Spielanreizen

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Fünf Rutschen, ein Kletternetztunnel, Wasserspritzkanonen, ein 100 Liter fassendes Wasserfass zum rustikalen Duschen, ein großes Wasserrad und ein Pfahlbau ergänzen die Flachwasserzone rund um das Piratenschiff. Das große Animationsprogramm, mit dem die neuen Errungenschaften den jungen Besuchern präsentiert wurden, war im Grunde überflüssig. Denn auch ohne Aktionen nahmen die Kinder ihr abenteuerliches Feuchtbiotop begeistert in Besitz.

Einen erwünschten Nebeneffekt hatte die inszenierte Gaudi allerdings: Während sich der mit einem Freigetränk zur Polonaise gelockte Nachwuchs durch das Spaßbad bewegte, war im Spielbereich kurzfristig Ruhe eingekehrt für die obligatorischen Reden der Eröffnungsgäste. Oberbürgermeister Thomas Jung hatte zur Piratenparty seine Augenklappe wieder ausgegraben, die er nach einer Operation zur Fürthermare-Einweihung vor sieben Jahren tragen musste.

In jungen Familien mit Kindern sieht der Oberbürgermeister Triebkräfte für eine positive Entwicklung der Stadt. Das Werben um diese Bevölkerungsgruppe, dem auch der neue Spielbereich Rechnung trägt, sei deshalb sinnvoll. Die infra, die den zur Kostensenkung privatisierten Bäderbetrieb weiterhin finanziell unterstützt, begründet ihr Engagement mit der Daseinsfürsorge. Durch Einsatz von eigenem Personal konnten die Baukosten der Rutschenlandschaft laut infra-Geschäftsführer Hans Partheimüller gedämpft werden.

Als "Riesen-Zuschussbetrieb" bezeichnet Fürthermare-Geschäftsführer Horst Kiesel die öffentlichen Bäder. Die Einnahmen des Spaßbades sollen das Defizit des Freibades und der Sport-Hallenbäder in Stadeln und am Scherbsgraben abfedern. Die Stadt muss gleichwohl noch einen jährlichen Zuschuss von 1,8 Millionen Euro leisten. Vor drei Jahren erst wurde im bis dahin ungenutzten Obergeschoss des Fürthermare für rund eine Million Euro ein 650 Quadratmeter großes Fitnessstudio eingerichtet. Derzeit wird die Bohrung der Thermalquelle mit großem Aufwand überholt.

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