Frische Küche für Zirndorfer Senioren

29.7.2015, 13:00 Uhr
Frische Küche für Zirndorfer Senioren

© Foto: Leberzammer

Egal ob Pflegeheim oder Krankenhaus, eine der ersten Fragen an Bewohner oder Patienten richtet sich stets nach der Qualität der Speisen. „Für uns ist ein gutes Essen deshalb auch ein Aushängeschild“, betont Heimleiter Bernd Hennig.

Zufälligerweise fällt das justament in die Zeit, als ein 63-Jähriger mit im Internet veröffentlichten Fotos von seinem pürierten Essen in einem Nürnberger Pflegeheim Schlagzeilen macht.

In Zirndorf allerdings ist man sich der Bedeutung der Essensqualität absolut bewusst. Eleonore Link, die hauswirtschaftliche Betriebsleiterin, musste allerdings zunächst manch einen Strauß ausfechten, bis sie alle in der Küche von dem von ihr verfolgten Frischekonzept überzeugt hatte. „Ja, das hat schon ein wenig Zeit gebraucht“, räumt Küchenleiter Michael Vitzthum unumwunden ein und lacht.

Heute stehen er und seine Mitarbeiter voll dahinter – auch und gerade weil es manchmal etwas mehr Aufwand und Mitdenken erfordert. Statt umfangreicher Lagerhaltung mit Konserven werden die Gerichte für die 140 Heimbewohner sowie für die Kitas, die beliefert werden, aus dem gekocht, was der Markt gerade anbietet. Täglich werden dabei alleine mittags über 500 Portionen zubereitet.

Selbst angerührt

Joghurt wird beispielsweise in großen Gebinden eingekauft und dann mit frischen Erdbeeren zu einer leckeren Nachspeise veredelt. „Das Gemüse beziehen wir aus dem Knoblauchsland, zur Karpfenzeit wird der frische Fisch von einem Veitsbronner Teichwirt geliefert und sogar das Wildbret wird selbst zerlegt, damit die Frische garantiert ist“, erklärt Link.

Ältere Menschen benötigen zwar weniger Energie, der Bedarf an lebensnotwendigen Nährstoffen bleibt aber bestehen. Entsprechend wird der Speiseplan mit frischem Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, fettarmen Fleisch und Fisch oder Hülsenfrüchten gestaltet.

Für Eleonore Link ist das Verarbeiten solcher Zutaten eine Selbstverständlichkeit, die sie an hauswirtschaftlichen Berufsschulen stets gelehrt hat. „Deswegen wollte ich auch in unserer Heimküche nach diesem Prinzip arbeiten“, sagt sie, „denn ich kann das doch nicht von meinen Schülern erwarten, dann aber selbst nicht danach handeln.“ In Michael Vitzthum, der die Küchenleitung vor einigen Jahren übernommen hatte, fand sie bald einen überzeugten Mitstreiter. „Wir sind schließlich nicht Köche geworden, um jeden Tag eine andere Dose aufzumachen“, meint er.

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