Frischzellenkur für den Bike Park in Veitsbronn

28.11.2014, 13:00 Uhr
Frischzellenkur für den Bike Park in Veitsbronn

© Schulz

Die Briefträger hatten in Veitsbronn gut zu tun: Denn im Vorfeld der Konferenz wurden an sämtliche potenziellen Teilnehmer Fragebögen verschickt. „Wir wollten damit herausfinden, was die Jugend gut an Veitsbronn findet und was nicht gefällt“, erklärte Gemeindejugendpfleger Igor Ninic. „Durch die Auswertung dieser Umfrage konnten wir schon ein paar Themen vorbereiten, die oft genannt wurden.“

Bei der Konferenz wurden dann verschiedene Workshops angeboten, bei denen die Jungbürger ihre Meinung äußern sollten. Im Anschluss daran stellten die Leiter der Arbeitsgruppen Bürgermeister Marco Kistner und einigen anwesenden Gemeinderatsmitgliedern die Ergebnisse vor. Auch dabei durfte diskutiert werden.

Bei einem der Workshops ging es um die Zukunft des Bike Parks Veitsbronn. „Im Anschluss an die Jugendkonferenz 2010 wurde der Park angelegt. Mittlerweile sind aber einige der Aufbauten schon stark in Mitleidenschaft gezogen“, beschrieb Ninic die Situation. Allgemeiner Tenor unter den Jugendlichen ist: Der Bike Park soll erhalten bleiben.

Besuch in Leichendorf

Aber nicht in seiner jetzigen Form, sondern mit kleinen Veränderungen. „Viele haben uns gesagt, dass die Strecke von Anfängern kaum zu schaffen ist. Wir wollen zwar schon einen anspruchsvollen Parcours, doch Jugendliche, die noch nicht so gut sind, sollen auch nicht entmutigt werden“, meinte Ninic. Letztendlich wurde beschlossen, einen Arbeitskreis zu gründen, der sich nur mit der Neugestaltung befasst. Hierzu sollen die Mitglieder unter anderem auch den Bike Park in Leichendorf besuchen und sich von der Anlage inspirieren lassen. „Von der Seite des Gemeinderats steht dem Projekt nichts im Wege. Wir müssen eben bloß wissen, ob der Park auch genutzt wird“, sagte Kistner. Die zunächst befristet erteilte Baugenehmigung für das Areal wurde jedenfalls erst jüngst neu beantragt.

Der 17-jährige Tim war in diesem Jahr zum ersten Mal bei der Jugendkonferenz dabei. Schon im Vorfeld hatte er mit seinen Freunden über verschiedene Themen diskutiert, die ihnen wichtig sind. „Es ist ja keinem damit geholfen, wenn man sich nur beschwert. Hier können wir auch Verbesserungsvorschläge für Sachen anbringen, die uns stören“, sagte er.

Besonders wichtig ist den Jugendlichen auch ein Ort, an dem sie sich treffen können, beispielsweise eine Hütte. Zentral soll sie liegen, mit Sitzmöglichkeiten und Mülleimern. Hinter dem Rathaus existiert zwar ein Jugendtreff, aber der hat nur begrenzte Öffnungszeiten. Falls dieser Vorschlag im Gemeinderat Zustimmung findet, wollen die Teilnehmer auch alle beim Bau helfen.

Standort noch unklar

Noch unklar ist ein möglicher Standort. Der ins Gespräch gebrachte Bolzplatz im Zenngrund kommt dafür nicht in Frage, da er im Überschwemmungsgebiet liegt. „Der Bereich an der Zenn ist generell Sperrgebiet für Neubauten. Tore kann man da zwar aufstellen, aber keine Häuser oder kleine Hütten“, erläuterte der Bürgermeister.

Seit mittlerweile zehn Jahren findet die Jugendkonferenz nun regelmäßig statt. Aus ihr gingen verschiedene Projekte hervor, etwa eine Graffitiwand oder Ideen für die Neuanlage von Spielplätzen. Aber nicht alles, was die Jugendlichen vorschlagen, kann auch realisiert werden. So beklagen sie, dass, seit der Schlecker im Ort geschlossen ist, es keinen Drogeriemarkt mehr in Veitsbronn gibt. Daran kann die Kommunalpolitik jedoch wenig ändern. „Wir haben schon Briefe an die großen Ketten geschrieben, aber bekamen die Antwort, dass sich Veitsbronn als Standort nicht rentieren würde“, sagte Kistner. „Der Gemeinderat hat ein Konsumkraftgutachten in Auftrag gegeben. Sobald das fertig ist, wollen wir es noch einmal versuchen.“

Igor Ninic zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Konferenz. „Ich bin jedes Mal von Neuem überrascht“, meinte er, „ von der Leidenschaft, mit der die Jugendlichen sich hier für die Projekte, die ihnen wichtig sind, einsetzen.“

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