Frischzellenkur für Poppenreuther Dorfscheune

26.6.2018, 11:00 Uhr
Frischzellenkur für Poppenreuther Dorfscheune

© Foto: Horst Linke

Die Arbeiten wuchsen sich aus. "Wir mussten mehr Mauerwerk zwischen den Fachwerkbalken auswechseln als gedacht", sagt Baureferentin Christine Lippert auf Anfrage der FN. Rudolf Pfann, Vorstand des Vereins Dorfgestaltung Poppenreuth, berichtet, dass die maroden Feldsteine größtenteils durch Klinker ersetzt wurden. Allerdings nicht komplett, weil das Landesamt für Denkmalpflege darauf bestand, dass ein Teil der Feldsteine erhalten bleibt.

Auch das Gebälk war stellenweise in einem üblen Zustand und musste erneuert werden. Dazu gehörte ein Eckpfosten, der durch Feuchtigkeit morsch geworden war. Überhaupt erwies sich das Fundament der auf Sandboden errichteten Scheune als äußerst desolat. An vielen Stellen, so Pfann, musste der Bau deshalb neu unterfangen werden — mit Beton, den es zur Entstehungszeit der Dorfscheune noch nicht gab.

Die Tore wurden zum Überarbeiten abgenommen und durch Sperrholzplatten ersetzt. Auch die Fensterläden sind derzeit zum Renovieren in der Schreinerwerkstatt. Zuvor schon waren Holzschädlinge mit Heißluft bekämpft worden. Dass die Sanierung viel Zeit in Anspruch nimmt, können Pfann und seine Mitstreiter verschmerzen. Schließlich dauert das Bemühen um den Erhalt des Altbaus bereits 28 Jahre.

33 000 Euro hat der Verein selbst in die Pläne zur neuen Nutzung investiert. Die Poppenreuther wurden in diesen Prozess eingebunden. Nürnberger Architekturstudenten entwickelten unterdessen in einem Ideenwettbewerb Vorschläge. Gedacht ist an Gastronomie, einen Ausstellungsraum, Bürgertreff und Musikpodium.

Über die künftige Nutzung ist noch nicht entschieden. 200 000 Euro hat die Stadt für die Generalüberholung der Gebäudehülle zur Verfügung gestellt. Auch ein Elektroanschluss wurde inzwischen gelegt.

Innen soll die Dorfscheune weitgehend entkernt werden. Doch das ist Zukunftsmusik.

Keine Kommentare