Fürth: Fahrradwege werden zu Überholspuren

10.1.2018, 21:00 Uhr
Fürth: Fahrradwege werden zu Überholspuren

© Foto: Hans–Joachim Winckler

Was lange währt: Die Schieberampen für den Osttunnel am Fürther Hauptbahnhof werden endlich produziert, berichtet Karlheinz Schenkel aus der Neubauabteilung des städtischen Tiefbauamts auf Anfrage der Redaktion. Eine jahrelange Hängepartie geht damit zu Ende. Materialprobleme und Herstellermangel hatten das Projekt zum Überwinden der Treppen ausgebremst.

Wenn kein Frost dazwischenkommt, können die Rampen schon demnächst montiert werden, sagt Schenkel. Es wäre ein erster Schritt, um die Anbindung der Südstadt an die Innenstadt zu verbessern. In Planung sind ferner Radpassagen in den Bahnviadukten der Jakobinenstraße und Schwabacher Straße.

Fahrbahn muss weichen

In der Jakobinenstraße soll die Linksabbiegespur in die Karolinenstraße einem Radweg auf der Fahrbahn Platz machen, in der Schwabacher Straße muss die Bahn erst ihr schon auf 2016 gemünztes Versprechen zum Entfernen der Betonbarrieren einlösen. Sie waren beim S-Bahn-Bau als provisorischer Rammschutz für die neuen Brückenpfeiler am Straßenrand abgestellt worden.

Matthias Bohlinger, Leiter der kommunalen Verkehrsplanung, versichert, dass beide Vorhaben mit Hochdruck vorangetrieben würden. Ebenso wie die lange geforderte Querung des Regnitztals zwischen Stadeln und dem Eigenen Heim. Der dazu geplante Radweg soll neben der Bahnlinie auf dem bislang unbefestigten Wirtschaftsweg verlaufen und den Fluss mit einer eigenen Brücke queren.

Neue Sensibilität

Ob der Bau noch heuer in Angriff genommen werden kann, ist für Bohlinger nicht sicher. Aber zumindest die Pläne sollen fertig sein. Von einer neuen Sensibilität der Kommune für die Bedürfnisse der Radfahrer zeugt vor allem die generelle Regelung, dass bei jeder größeren Straßenerneuerung nach Möglichkeit Schutzstreifen abmarkiert werden. Mustergültig ist dies heuer in der Fronmüllerstraße geschehen, wo sogar ein extra Wartebereich an der Ampel Ecke Steubenstraße Radlern Vorrang vor den Autos einräumt. Auch auf der neuen Zennbrücke wird dem Fahrrad Rechnung getragen — wie zuvor schon auf der runderneuerten Graf-StauffenbergBrücke, beim neuen Vacher Talübergang und auf der sanierten Forsthausbrücke.

Noch im alten Jahr hat die Stadt den Radweg zwischen Ludwigsbrücke und Vacher Straße großzügig ausgebaut. An der Fortsetzung dieser Sanierung im Pegnitztal bis zur Nürnberger Stadtgrenze wird noch am Schreibtisch gearbeitet. Die städtischen Verkehrsplaner konzipieren daneben nach Bohlingers Angaben derzeit schwerpunktmäßig separate Radspuren an den Verkehrsknotenpunkten zwischen Ludwigsbrücke und Rotkreuzhaus, vor dem Rathaus und an der Seeackerstraße in Höhe Kronacher Straße. An der Ludwigsbrücke und am Rathaus sind Maßnahmen zur Busbeschleunigung Auslöser, in der Seeacker Straße soll nach dem Abschied vom unfallträchtigen Provisorium ein solider Kreisel entstehen.

Die Verbesserungen sollen dabei nicht punktuell bleiben, sondern werden in größere Zusammenhänge eingebunden. So beinhaltet die Planung an der Seeackerstraße die Fortsetzung des Radwegs zur Erlanger Straße und am Rathaus in die Königstraße.

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