Fürth kämpft mit Müllproblemen

20.5.2015, 14:00 Uhr
Fürth kämpft mit Müllproblemen

© Foto: privat

Übermut, Gedankenlosigkeit und Bequemlichkeit sind ausschlaggebend dafür, dass Erholungszonen verkommen und aus Blickfängen Schandflecken werden. Mit Anbruch der warmen Jahreszeit befeuern Grillpartys im öffentlichen Raum das Abfall-Problem. Der Grillplatz am Badsteg bietet am Morgen nach lauen Wochenendabenden einen verheerenden Anblick. Glasscherben, Verpackungen, Essensreste überziehen die Rasenfläche. Und das, obwohl das städtische Grünflächenamt seit vergangenem Jahr hier verstärkt für Ordnung sorgt.

So wurden neben den chronisch überquellenden Papierkörben Drahtboxen für ausgediente Grill-Utensilien und rote Aschenkübel aufgestellt. Dreimal in der Woche — montags, mittwochs und freitags — wird der Grillplatz von Mitarbeitern des Grünflächenamtes gereinigt. „Manchmal sind sie drei Stunden beschäftigt”, sagt Birgit Auerswald, die Leiterin der Abteilung Grünflächenunterhalt. Noch mehr sei mit dem vorhandenem Personal nicht zu leisten.

Größere Müllcontainer würden nur „funktionieren”, wenn man sie abschließen könnte. Auerswald denkt dabei an die großen Betonbehälter, die Nürnberg im Pegnitzgrund unterhalb des Westbades aufgestellt hat. Eigentlich nur für Asche gedacht, werden sie mit allem möglichen Unrat gefüllt, der dann gelegentlich zu brennen anfängt. Man wolle illegaler Müllentsorgung keinen Vorschub leisten. Außerdem berge das Aufstellen von Containern im Überschwemmungsbereich Probleme.

Von noch mehr Hinweisschildern hält auch der Leiter der Umweltabteilung im städtischen Ordnungsamt, Jürgen Tölk, nicht allzu viel: „Wer sich nicht an Regeln halten will, dem ist so nicht beizukommen.” Vor Jahren hat das Grünflächenamt schon zusätzliche Schilder in türkischer Sprache aufgestellt. Geändert hat dies an der Misere jedoch wenig. Auch über die offizielle Schlusszeit 20 Uhr hinaus wird regelmäßig gefeiert, was zu großer Lärmbelästigung der Anwohner führt.

Ein Zaun wäre ratsam

Keinen schönen Anblick bieten in Fürth daneben verwahrloste Privatgrundstücke wie beim ehemaligen Wirtshaus Wolfsschlucht am Fritz- Mailaender-Weg und das für einen Hotelbau vorgesehene Areal Ecke Karolinenstraße/Schwabacher Straße. Den Eigentümer der Wolfsschlucht, Ralf Ebert, hat Tölk bereits schriftlich ermahnt, für Ordnung zu sorgen. Der ärgert sich selbst über die Müllhalde vor dem Sandsteinbau. „Alles, was Geld kostet, wird da abgeladen“, sagt er auf Anfrage der FN. Neben Autoreifen und -batterien vor allem Bauschutt. Tölk rät dazu, das Grundstück komplett einzuzäunen. Ob das die Täter abhält, steht auf einem anderen Blatt.

An eine Wiederbelebung der Gastronomie denkt Ebert indes nicht mehr. Mit 200 Quadratmetern Nutzfläche sei der Biergarten zu klein, um wirtschaftlich betrieben zu werden. Im Raum steht laut Ebert ein Verkauf der Immobilie.

Auf dem eingezäunten Eckgrundstück an der Schwabacher Unterführung sind der Stadt die Hände schon mehr gebunden. Nur wenn Gefahren für die Umwelt drohen oder das Ortsbild nachhaltig beeinträchtigt wird, kann die Kommune einschreiten. Das Ordnungsamt werde das Gelände daraufhin unter die Lupe nehmen, verspricht Tölk.

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