Fürth: Ruf nach mehr staatlichem Einsatz im Wohnungsbau

27.9.2016, 06:00 Uhr
Fürth: Ruf nach mehr staatlichem Einsatz im Wohnungsbau

© Hans-Joachim Winckler

In den vergangenen zehn Jahren seien in der Kleeblattstadt gerade einmal 2535 Quadratmeter Fläche durch Mietwohnraumförderung des Freistaats entstanden, kritisiert der örtliche SPD-Landtagsabgeordnete Horst Arnold. Die Unterstützung durch die öffentliche Hand sei "völlig zum Erliegen gekommen". Aber auch in anderen bayerischen Großstädten sei die Lage nicht besser, monieren die Sozialdemokraten. Der Wohnungsmarkt sei "längst aus dem Gleichgewicht geraten, nicht nur in Ballungsräumen wie München". Landesweit seien deshalb 100.000 Wohnungen innerhalb von zehn Jahren nötig, so Arnold. Die im Rahmen des sogenannten Wohnungspakts Bayern von der Staatsregierung geplanten 28.000 neuen Apartments reichen seiner Ansicht nach "vorne und hinten nicht aus, um die Not zu lindern".

Der Freistaat müsse sich ein Beispiel an den kommunalen Wohnungsbaugesellschaften nehmen, die er als "Erfolgsmodell" bezeichnet. Nötig sei neben einer erhöhten Förderung von Wohnraum durch zinsgünstige Darlehen an private Bauherren eine staatliche Wohnungsbaugesellschaft. Diese könne zumindest teilweise für die nötigen Korrekturen auf dem Markt sorgen.

Eine entsprechende Forderung habe die CSU allerdings vor einigen Wochen mit ihrer Mehrheit im Landtag abgeschmettert. Die SPD werde dem zum Trotz an ihrer "Kernforderung" festhalten.

Als positives Beispiel führt Horst Arnold die Bedingungen in Wien ins Feld, die der Präsident der österreichischen Mietervereinigung, Georg Niedermühlbichler, kürzlich bei der Herbstklausur der SPD-Landtagsfraktion erläuterte. Demnach lebt in der österreichischen Hauptstadt fast jeder vierte Mensch in den zahlreichen Gemeindebauten. Die kommunalen Mieten könnten sich "auch der Krankenpfleger, die Erzieherin oder der Verkäufer leisten".

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