Fürth sucht eine neue Weihnachtsbeleuchtung

14.10.2015, 06:00 Uhr
Fürth sucht eine neue Weihnachtsbeleuchtung

© Visualisierungen: Stadt Fürth

Ein leuchtender Vorhang mit trompetenden Engeln und Sternen hängt am Eingang der Fußgängerzone und empfängt Passanten wie eine Pforte. Wer weitergeht, schlendert vorbei an funkelnden Bäumen, die mit goldenen, kupferfarbenen und weißen Kugeln geschmückt sind. Noch ist das nur eine Vision – doch das soll sich bald ändern: Fürth will sich in Zukunft zu Weihnachten mit einem neuen Lichtkonzept herausputzen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Stadtrat entschieden, die Weihnachtsdekoration bis 2018 für 325 000 Euro zu erneuern. Nun liegen die ersten Ideen vor – überzeugt haben sie allerdings noch nicht. „Wir sehen noch nicht die optimale Lösung“, sagte die Innenstadtbeauftragte Karin Hackbarth-Herrmann im Wirtschaftsausschuss.

Fürth sucht eine neue Weihnachtsbeleuchtung

© Visualisierungen: Stadt Fürth

Die Stadt hat bei drei großen Herstellern der Weihnachtslichterbranche angefragt, unter anderem beim Fürther Unternehmen Barthelmess. Die Vorschläge sollten bereits vorhandene Lampen und Bäume berücksichtigen. Außerdem sollen die Anlagen auch tagsüber schön aussehen und nachts als Fotomotive herhalten.

Das eingangs beschriebene Konzept von Barthelmess sieht vor, an den Auslegerleuchten, die an den Hauswänden hängen, weihnachtliche Motive anzubringen. Das biete sich an, da nicht extra in die Fassaden gebohrt werden muss und ein Stromanschluss zur Verfügung steht. Bereits in diesem Advent sollen ein bis zwei Bäume testweise den neuen Schmuck samt Lichterketten in den Ästen tragen.

Die Vorschläge der beiden anderen Anbieter aus Österreich stoßen bislang auf wenig Gegenliebe. Etwa ein Lichterregen aus Nostalgie-Glühbirnen — mit moderner LED-Technik — oder ausgefallene Figuren. Das Problem: Sie müssten an den teilweise historischen Fassaden der Gebäude befestigt werden. Ein ähnlicher Versuch der Kommune mit normalen Straßenlaternen ist in der Vergangenheit am Unwillen der Eigentümer gescheitert. Zudem garantiert der Hersteller nicht, dass die Leuchten auch an den Wänden halten. Die Stadt müsste die Statik untersuchen lassen. Außerdem bevorzugen die Ausschussmitglieder Barthelmess als Unternehmen mit Sitz in Fürth.

Neue Mitte leuchtet anders

Ein Teil der Innenstadt fällt jedoch aus den Planungen heraus: die Neue Mitte. Deren Eigentümer, die Projektentwicklungsgesellschaft MIB, möchte in der Rudolf-Breitscheid-Straße in diesem Jahr eine eigene Beleuchtung anbringen. Bislang war der Bereich im Konzept der Stadt integriert.

Was genau MIB vorschwebt, weiß man im Rathaus nicht. Oberbürgermeister Thomas Jung schließt aber nicht aus, noch neue Ideen einzuholen: „Vielleicht ist die Anlage von MIB so schön, dass wir damit weitermachen.“ Das Ergebnis möchten sich die Verantwortlichen genauer ansehen.

Wie viele Pforten, Fotopunkte und Baumschmuck sich die Stadt mit dem stattlichen Budget von 325 000 Euro leisten kann, ist unklar. Vor ein paar Jahren hatte sie ein Angebot für LED-Lichtvorhänge an drei markanten Stellen der Fußgängerzone erbeten. Die Installation hätte allein schon mit 100 000 Euro zu Buche geschlagen.

Erst 2018 soll die neue Beleuchtung komplett fertig sein. In einem halben Jahr will der Ausschuss über die Ergebnisse der Tests beraten.

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