Fürth: Verkaufsstand hilft an mehreren Fronten

2.8.2015, 21:00 Uhr
Fürth: Verkaufsstand hilft an mehreren Fronten

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„Wir suchen Menschen, die den Mut haben, sich zu engagieren“, erklärt Melanie Herb das Ziel der Aktion. Die 23-Jährige studiert Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Nürnberg.

Der Verkaufsstand ist ein Projekt, das sie während eines sechsmonatigen Praktikums im Fürther Eine-Welt-Laden umgesetzt hat. Zunächst sei das Ganze ein Versuch, erklärt die junge Frau: „Mal sehen, wie es heute läuft, dann könnte es künftig einmal im Monat stattfinden.“

Wolfgang Sperber, Leiter der Fürther Wärmestube, war für das Vorhaben gleich zu haben. „Es ist schön, weil es beide Seiten beleuchtet – in den Entwicklungsländern und hier bei uns“, meint er. Für den ersten Einsatz am Stand konnte er zwei Bürger gewinnen, „aber es gibt bestimmt noch mehr Interessenten, ähnlich wie beim Straßenkreuzer“. Mit Projekten wie diesem könne sich die Wärmestube der Öffentlichkeit präsentieren „und ein Stück weit Normalität leben“.

Einer der Verkäufer ist Matthias Günther. Der Frührentner hält den Weltladen und den dahinter stehenden Fair-Trade-Gedanken für sehr lobenswerte Einrichtungen. Beteiligt daran seien schließlich Organisationen, die sich zumindest um Gerechtigkeit bemühen würden. „Da stehe ich voll und ganz dahinter“, betont er. Kaffee, Schokolade oder Handgemachtes feilzubieten, ist für ihn eine willkommene Abwechslung.

Nur ein Anreiz

„Ich kann auf Menschen zugehen und mit ihnen sprechen.“ Hier sei er gerne ehrenamtlich tätig. Unternehmen, die im Gegensatz dazu nach großem Gewinn streben, sollten jedoch lieber Mitarbeiter einstellen und diese auch anständig bezahlen, findet Günther.

Für Projektleiterin Melanie Herb ist die — zugegeben – geringe Entlohnung „nur ein Anreiz“, vor allem aber eine Form der Wertschätzung. Das Engagement werde dadurch gewürdigt und die Teilnehmer bekämen eine andere Selbst- und Fremdwahrnehmung.

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