Fürther Bauernmarkt unter Druck

4.6.2013, 09:00 Uhr
Fürther Bauernmarkt unter Druck

© Gerd Axmann

„Stadt Fürth will dem Bauernmarkt den Strom abdrehen“, ist eine Presseerklärung des Bauernmarktvereins überschrieben. Was Marktleute aufbringt, ist eine Mitteilung der Stadt, dass am Ausweichstandort vor dem Rathaus Strom für die Kühlaggregate einiger Stände künftig nur noch gegen Übernahme von Personalkosten zur Verfügung gestellt werden kann. Den Strom zahlen die Marktleute selbstverständlich. Nun sollen sie am Rathaus aber auch noch für den Hausmeister zahlen, der den Strom zu Marktbeginn lediglich ein- und am Ende wieder ausschaltet. „Aus Sicherheitsgründen“, heißt es in der Mitteilung, „muss der Hausmeister nach städtischen Angaben während der gesamten Marktzeit von 7 bis 13 Uhr anwesend sein.“

Die städtische Gebäudewirtschaft teilte den Marktleuten mit, dass auf Grund der hohen Überstundenzahl der Hausmeister die Personalkosten für diesen Service künftig nicht mehr aus dem allgemeinen Verwaltungshaushalt getragen werden können. Pro Markttag am Rathaus fallen exakt 189,72 Euro an. Bei sechs Ausweichterminen an denen der Bauernmarkt den Waagplatz für Veranstaltungen wie Grafflmarkt, Fürth-Festival und Altstadtweihnacht räumen muss, sind das immerhin 1138,32 Euro, die von den Stromverbrauchern zusätzlich aufgebracht werden müssen. Keine Kleinigkeit, da das Geschäft nicht übermäßig lukrativ ist.

Deshalb haben die Markthändler auch zu erkennen gegeben, dass sie die Kosten nicht übernehmen können. Am Waagplatz verfügt der Bauernmarkt über einen an der Freibank angebrachten Stromanschluss zur Selbstbedienung. Der Fürther CSU-Stadtrat und Bauernverbandsobmann Siegfried Tiefel zeigt sich irritiert über die von der Verwaltung aufgebaute „Drohkulisse“.

Die will man im Rathaus ungeachtet aller Sparzwänge freilich nicht auf die Spitze treiben. Wie Rechtsreferent Christoph Maier auf Anfrage der FN erläuterte, habe man durchaus Verständnis für die finanzielle Lage der Marktleute. Es würden daher bereits Überlegungen angestellt, ob der Service nicht von einem anderen Hausmeister kostenneutral übernommen werden kann. Laut Tiefel ist auch daran gedacht, dass der Strom für den Markt bereits am Freitagabend angestellt und erst am Montagfrüh wieder gesperrt wird. Zur Haushaltskonsolidierung hatte die Stadt den Rotstift auch bei den Hausmeistern angesetzt.

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