Fürther Christkind hat den Weihnachtsmarkt eröffnet

FÜRTH - Mit dem Prolog hat das Fürther Christkind den Weihnachtsmarkt eröffnet. Für Lena Boog ist es die zweite und letzte Amtszeit. Aber nicht nur für sie war es ein besonderer Abend.

Die Mäntel der sechs Nikoläuse hängen noch über Stühlen, als sich das Christkind die lockige Perücke aufsetzt. Es ist halb fünf – wesentlich aufgeregter als Lena Boog (18) scheinen die vier Engel zu sein, die sie gleich hinausbegleiten werden: Leonora (7), Fiona (8), Annalena (9) und Jasmina (10). Eines Tages wollen sie – alle vier – mal der Star des Abends sein. Aber die jetzige Rolle lieben sie auch: „Wir sind die Bodyguards des Christkinds“, erzählen sie kichernd.

In ihrer Mitte steht Marion Mehringer vom städtischen Markt- und Veranstaltungsservice, die seit 42 Jahren das Fürther Christkind betreut. Im Januar beginnt für die 63-Jährige der Ruhestand, an diesem Abend schickt sie das himmlische Quintett also zum letzten Mal in ihrer langen Dienstzeit auf den Balkon des Hauses der Kreishandwerkerschaft. Wehmut erfüllt sie: „Ich hab’ heute schon ein paar Tränen vergossen.“ Wie gewohnt lässt sie dann einen der kleinen Engel wissen: „Ich zupf an dir, wenn ihr wieder reinkommen sollt.“

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Fürth

26.11.2015, 19:51 Uhr

Besinnliche Zeit: Der Fürther Weihnachtsmarkt ist eröffnet

Um 17 Uhr tritt das Christkind auf den Balkon, unten wird es schon sehnsüchtig erwartet von vielen Kindern, von Müttern, Vätern und Großeltern. Das Krönchen und das goldene Buch glitzern um die Wette, während die Schülerin feierlich den Prolog vorträgt. Marion Mehringer steht hinter der Tür, mit Souffleusenkarten, „zur Beruhigung“. Gebraucht werden sie nicht. Als alle gemeinsam „O du fröhliche“ gesungen haben, zupft Mehringer wie versprochen. Es ist Zeit, mit den Nikoläusen runterzugehen und Geschenke zu verteilen, während das Markttreiben beginnt. 28 Säcke hat die Stadt mit Spielsachen gefüllt.

Viele Kinder nehmen zudem Erinnerungsfotos mit nach Hause. Auch die fünfjährige Yvonne kommt dem Christkind ganz nah, lässt es sogar wissen: „Ich liebe dich“, wie die Mutter Andrea Scheck später erzählt, „das war bewegend“. Wunderschön sei das Christkind, sagt Yvonne: „Das Kleid will ich auch haben – aber kleiner.“

© Foto: Edgar Pfrogner