Fürther City: New Yorker speckt ab, Nachbarn legen zu

12.11.2017, 10:00 Uhr
Fürther City: New Yorker speckt ab, Nachbarn legen zu

© Foto: Winckler

Karin Hackbarth-Herrmann ist anzumerken: Derzeit ist sie mit der Entwicklung der Flaniermeile ganz zufrieden: "Es läuft gut", sagt die Innenstadtbeauftragte im kommunalen Wirtschaftsrathaus. Denn alle Flächen entlang der Fußgängerzone sind belegt oder werden es demnächst wieder sein. Hackbarth-Herrmann muss deshalb bereits manchen Interessenten für die beste Fürther Einkaufslage vertrösten, berichtet sie.

Ein ungewohnter Luxus, denn das Zentrum der Kleeblattstadt hat schon andere, ganz andere Zeiten erlebt. Und auch der Mix der Geschäfte mag längst noch nicht optimal sein, doch er war in der jüngeren Vergangenheit über lange Strecken weit weniger attraktiv – Stichwort Ein-Euro-Läden und Handy-Geschäfte.

Nun fallen in sehr prominenter Lage wieder zwei Vakanzen ins Auge, aber Kummer ist nicht abgebracht: In beiden Fällen sind die Weichen für die Zukunft gestellt. So hat an der Ecke von Schwabacher Straße und Blumenstraße seit kurzem und nach 27 Jahren an dieser Stelle die bisherige Filiale der Modekette New Yorker geschlossen.

Ein absehbarer Schritt – auch wenn sich das Unternehmen nach dem Einzug ins Zentrum der Neuen Mitte, in die Brache, die Mengin dort hinterlassen hatte, zierte, seine Pläne offenzulegen. Man wollte sich auf Anfrage unserer Redaktion lange nicht darauf festlegen lassen, ob man nun künftig in Fürth, nur wenige hundert Meter voneinander entfernt, zweigleisig fährt oder die Alt-Dependance lieber doch schließt.

Nun hat New Yorker den Schlussstrich in der Schwabacher Straße 26 gezogen – ein Nachfolger steht schon in Warteposition. Einen Vertrag habe die Gebäudeeigentümerin, eine Familie aus der Region, bereits unter Dach und Fach, so Hackbarth-Herrmann; doch um wen es sich handelt, dürfe sie nicht verraten.

Im kleinen Fürth mit seiner durchaus überschaubaren Einkaufslandschaft dringt in der Regel allerdings schnell etwas aus der Gerüchteküche, so auch diesmal. Demnach soll es sich um "Ernsting’s Family" handeln, ein auf Familienmode spezialisiertes deutsches Textilunternehmen mit rund 1800 Filialen. Auch in der Fürther Fußgängerzone war "Ernsting’s Family" schon vertreten. Nichts für Fans angesagter junger Mode, aber hier gewiss auch nicht fehl am Platz.

Bevor, wer auch immer, einzieht, muss gründlich saniert und modernisiert werden. Nach 26 Jahren führt daran kein Weg vorbei, sagt Hackbarth-Herrmann. Größer werde die Fläche dadurch jedoch nicht, es bleibe bei eher bescheidenen rund 300 Quadratmetern im Erdgeschoss. Zum Vergleich: Das neue New-Yorker-Geschäft einen Steinwurf entfernt hat 800 Quadratmeter Verkaufsfläche.

Nanu-Nana

Gleich nebenan wird auch das ehemalige Herrenmodegeschäft "ER" von Familie Hörr aufgemöbelt und umgebaut: Aus einem Laden werden zwei, Herrenmode indes wird es nach Hackbarth-Herrmanns letztem Stand nicht mehr geben. Dafür künftig linkerhand Geschenke und Dekoartikel der Kette "Nanu-Nana", rechts Feinkost und Süßwaren. Die Restbestände von "ER-Moden" werden momentan in einem Laden des City-Centers abverkauft – eine Übergangslösung.

Die baldige Schließung des Centers während des zweieinhalbjährigen Umbaus in ein modernes Einkaufszentrum verursacht im Wirtschaftsrathaus im Übrigen kein Bauchgrimmen. Das zuletzt verbliebene Billig-Angebot in auf Abruf vermieteten Geschäften war kaum eine Bereicherung. Wichtig für Fürth sei, dass die Tiefgarage geöffnet bleibt, heißt es. Und das ist, so City-Center-Investor P & P gegenüber den FN, gewährleistet.

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