Fürther Glanzlichter-Nacht wird im Herbst fortgesetzt

24.2.2019, 10:00 Uhr
Fürther Glanzlichter-Nacht wird im Herbst fortgesetzt

© Foto: Händel

Es war ein Abend, an dem viele beeindruckt nach Hause gingen. Auch Oberbürgermeister Thomas Jung und Stadtarchivar Martin Schramm. Mit neuen Augen sahen sie zum Beispiel das Haus in der Fußgängerzone, das eine Filiale der Deutschen Bank beherbergt: "Sonst läuft man daran vorbei", sagt Jung, "zum Müller", ohne es wahrzunehmen. In der Glanzlichter-Nacht im November aber wurde es mit Lichtinstallationen in Szene gesetzt – wie 20 weitere Gebäude in Fürth, die entweder markant oder geschichtsträchtig sind.

Und plötzlich erinnerte es an einen italienischen Palazzo, finden Jung und Schramm. In einer Stadt, die so viel alte Bausubstanz hat wie Fürth, fallen besondere Schmuckstücke manchmal gar nicht mehr auf, hat der Stadtarchivar festgestellt.

Neuauflage im November

Diesen neuen Blick auf Fürth will die Stadtspitze weiter ermöglichen: Die Glanzlichter-Nacht soll "in kleinerem Rahmen zur Dauereinrichtung werden", so Jung. Schon heuer gibt es eine Neuauflage – wieder im November. An dem Monat hält die Stadt fest, weil sich dann stets die erste urkundliche Erwähnung Fürths jährt. Die Veranstaltung sei künftig so etwas wie eine "kleine Geburtstagsfeier".

Beim Blick zurück aufs Jubiläumsjahr zeigt sich Jung zufrieden: Es sei kleiner gewesen als die 1000-Jahr-Feier, aber "für die Stadtgesellschaft wichtig". Das Wir-Gefühl sei gestärkt, Fürth überregional beachtet worden – und es sei "grüner, urbaner und glänzender" geworden, wie er es für dieses besondere Jahr angekündigt hatte. Bewusst habe man nicht nur auf Veranstaltungen gesetzt, sondern auch auf Vorhaben, die bleiben. Wie berichtet, wurden unter anderem Bäume gepflanzt, essbare Gärten angelegt, Plätze aufgehübscht, manche Gebäude dauerhaft beleuchtet. Fürth grüner, urbaner, glänzender zu machen, das will sich der Rathauschef nun auch zur "Daueraufgabe" machen.

1,5 Millionen Euro kostete das Jubiläumsjahr nach seinen Worten. 800.000 Euro davon bezahlten Sponsoren. Mehr als 100 Veranstaltungen, Aktionen und nachhaltige Projekte habe das Festprogramm umfasst.

Walter Landgraf, der dieses als städtischer Projektleiter plante, geht davon aus, dass Fürth 2018, auch wegen der verlängerten Kirchweih, wohl rund eine Million zusätzliche Besucher angezogen hat. Dankbar ist er für die Zusammenarbeit mit rund 70 Projektpartnern und das Engagement der über 1000 ehrenamtlichen Helfer.

Kostenlos und im Freien

Gut gewesen sei, da sind sich die Verantwortlichen einig, dass viele Veranstaltungen kostenlos für die Gäste waren und im Freien stattfanden. Aber auch ins Stadtmuseum zog es deutlich mehr Menschen als im Jahr zuvor: Die Besucherzahl kletterte um 45,9 Prozent auf 8195 Menschen. "Das hat viel mit dem Jubiläumsjahr zu tun", meint Schramm. Die neugestaltete Dauerausstellung nämlich wurde erst im November eröffnet, kann das Plus also nicht allein erklären.

Und was hat der OB in diesem Jahr voller Informationen und Eindrücke über seine Stadt gelernt? Dass es, so vertraut sie einem auch ist, immer noch "Betrachtungswinkel gibt, die völlig neu sind", wie Jung sagt. Das habe ihm ganz besonders die Aktion "Bodies in Urban Spaces" vor Augen geführt: "Da haben sich Körper in Nischen gezwängt, an denen man sonst immer vorbeiläuft."

In den nächsten drei Jahrzehnten sieht er übrigens kein weiteres Stadtjubiläum auf sich zukommen: "Die beiden Ereignisse, die würdig waren, haben wir abgearbeitet."

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