Fürther Hardhöhe hat ein Quartiersbüro

1.5.2016, 16:00 Uhr
Fürther Hardhöhe hat ein Quartiersbüro

Wie kann ich als älterer Mensch möglichst lang in meiner Wohnung bleiben? Wo lerne ich Gleichgesinnte kennen? Und wer hilft mir, wenn ich eine Pflegestufe beantragen muss? Fragen wie diese sollen künftig im Quartiersbüro Hardhöhe geklärt werden. Wer in die Erdgeschossräume in der Komotauer Straße, unweit der U-Bahn-Haltestelle Hardhöhe, kommt, soll von Quartiersmanagerin Margit Lorenz möglichst schnell eine Antwort bekommen.

Bevor sie ihren neuen Job antrat, hat Lorenz jahrelang Erfahrungen als Krankenschwester und Pflegedienstleitung gesammelt, die ihr nun helfen könnten; Senioren waren einer ihrer Schwerpunkte. Vor allem an die betagteren Bewohner richtet sich das neue Stadtteilangebot. Die Zielgruppe ist groß, denn auf der Hardhöhe leben inzwischen besonders viele Menschen, die über 65 Jahre alt sind. Deshalb hatte die Stadt auch genau hier 2014 eine Umfrage durchgeführt, mit der sie herausfinden wollte, was älteren Menschen in Fürth am meisten fehlt (wir berichteten). Die Antwort: ein Stadtteiltreff und ein „Kümmerer“, der genau weiß, was wann wo im Stadtteil geboten ist.

Barrierefreiheit und Begegnungen mit anderen sollen zwei Säulen des Treffpunkts sein, sagte Bürgermeister Markus Braun bei der Eröffnung. Passend dazu konnte das Quartiersbüro in einer früheren Wohnung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft (WBG) eingerichtet werden: Hier können Besucher gleich sehen, wie sich Räume alters- oder behindertengerecht umbauen lassen. Hier gibt es neben der Toilette Griffe an den Wänden zum Festhalten, einen drehbaren Hocker in der Duschkabine, einen schwenkbaren Spiegel und natürlich einen Zugang ohne störende Stufen.

Beratung in der Küche

Künftig werden vier Mitarbeiter des Fürther Freiwilligenzentrums (FZF) Interessierten vor Ort die Vorzüge und die Machbarkeit barrierefreien Wohnens erklären. Manchmal brauche es nur Kleinigkeiten, damit man auch in fortgeschrittenem Alter in seinem Zuhause bleiben kann, sagt Erika Beiling vom FZF.

Sie berät Menschen, wenn es um die Finanzierung solcher Umbauten geht, eine ihrer Kolleginnen erstellt als Innenarchitektin dazu den nötigen Plan, ein weiterer Kollege übernimmt kleinere handwerkliche Arbeiten. Die Beratungsgespräche sollen in der Küche stattfinden.

Nebenan sitzt Margit Lorenz in ihrem Büro. An zwei Tagen in der Woche hat sie Sprechzeiten und kümmert sich um die Sorgen und Probleme der Menschen auf der Hardhöhe. Allerdings möchte sie nicht nur für die Älteren ein Ohr haben, sondern auch Familien und Jugendliche unterstützen. Dafür hat sie ein ganzes Netzwerk aus Hilfsangeboten aufgebaut. Sie steht in engem Kontakt etwa zum Senioren- und Behindertenbeirat ebenso wie zum Jugendhaus Hardhöhe. Treffen beispielsweise die Mitarbeiter dort auf jemanden, der Hilfe braucht, wenden sie sich auch an Margit Lorenz vom Quartiersbüro und umgekehrt.

Ihr Arbeitsplatz ist zunächst auf drei Jahre befristet. Zwei Jahre finanziert das bayerische Sozialministerium, das das Projekt 2012 anstieß, die Teilzeitstelle. Ein weiteres Jahr kommt die Stadt dafür auf. Danach, so hofft Sozialreferentin Elisabeth Reichert, werde sich das Quartiersbüro vor allem durch ehrenamtliches Engagement tragen.

Der größte Raum der Wohnung, die die WBG – früher befand sich hier ihr Büro – an die Stadt vermietet, soll ein Ort der Begegnung werden. Dort können Veranstaltungen stattfinden, einmal im Monat soll der Stadtteiltreff viele Menschen zusammenbringen. Am Mittwoch ist es erstmals soweit. Per Handzettel und in der Stadtzeitung wurden die Bewohner der Hardhöhe dazu eingeladen. Margit Lorenz hofft, dass viele vorbeischauen.

Das Quartiersbüro Hardhöhe, Komotauer Straße 32, hat dienstags von 10 bis 12 und donnerstags von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat findet von 14.30 bis 17 Uhr der Stadtteiltreff statt. Telefonisch erreichbar ist das Büro unter der Rufnummer (09 11) 97 79 33 91.

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