Fürther Landkreis soll das Klima schonen

8.11.2014, 13:00 Uhr
Fürther Landkreis soll das Klima schonen

© Archivfoto: Hans-Joachim Winckler

Eingeladen waren neben den Bürgermeistern der nördlichen Landkreiskommunen Langenzenn, Puschendorf, Obermichelbach, Seukendorf, Tuchenbach, Veitsbronn und Wilhermsdorf auch alle interessierten Bürger. Die vom Landkreis beauftragten Diplom-Ingenieurinnen Ute Langendörfer und Katharina Englbrecht von der Klärle GmbH stellten das Konzept vor und gingen auch auf dessen inhaltliche und zeitliche Planung ein.

„Langfristig soll sich die Energie- und Umweltbilanz des Landkreises verbessern. Um das zu erreichen, mussten wir bisher aber viel Zeit in unsere Datenerhebung und Planung stecken“, erklärt Englbrecht den aktuellen Stand. Als erste Phase des Projekts befindet sich das Team der Klärle GmbH momentan noch in der Erfassung des Ist-Zustandes. Dazu wurden die Gemeinden, aber auch die zuständigen Schornsteinfeger und Energieversorger zum Verbrauch des jeweiligen Gebietes befragt. Mit diesen Ergebnissen sollen im nächsten Schritt sogenannte Akteurs-Beteiligungsrunden in den Gemeinden veranstaltet werden.

In diesen Gesprächsrunden sollen die Kommunalpolitiker ihre Bürger, aber auch örtliche Gewerbetreibende, Energieversorger und andere potenzielle Unterstützer an einen Tisch bringen, um den Klimaschutz voranzutreiben. Nach der Potenzial-Analyse der einzelnen Kommunen will man, so der Zeitplan von Klärle, bis März 2015 die Maßnahmen für eine positivere Energie- und Umweltbilanz festlegen.

„Die Möglichkeiten sind weitreichend und gehen von Hackschnitzel, Biogas und Photovoltaik über Wärmesanierung öffentlicher Gebäude und Energieberatung für Privatleute bis hin zu Wettbewerben für den niedrigsten Verbrauch“, zählt Englbrecht auf.

Bis Mai 2015 soll die Projektplanung abgeschlossen sein, so dass man in die Umsetzung starten könnte. Mit diesem straffen Zeitplan zeigte sich die Mehrheit der anwesenden Bürgermeister allerdings nicht ganz einverstanden. Dass die ersten Akteurs- Beteiligungsrunden noch im November stattfinden sollen, „hören wir heute zum ersten Mal“, meinte Obermichelbachs Bürgermeister Herbert Jäger. Angesichts der Ende des Jahres engen Terminkalender kritisierte er diesen Zeitkorridor als „sehr knapp bemessen“. Auch Puschendorfs Bürgermeister Wolfgang Kistner äußerte sein Missfallen: „Da bleibt kaum Zeit, um die Bürger darüber zu informieren, beispielsweise über das Gemeindeblatt.“

Wann die Infoveranstaltungen in den Gemeinden genau stattfinden, darüber werden sich das Ingenieurbüro und die Bürgermeister nun zeitnah abstimmen. Interesse an dem Projekt besteht von Seiten der Gemeindepolitiker aber weiterhin. Das zeigte eine spontane Umfrage unter den Zuhörern. So würde, auf die Frage nach ihrem persönlichen Beitrag zum Klimaschutz, ein Großteil der Anwesenden öfter das Fahrrad benutzen oder zu Fuß gehen. Auch die Anschaffung energieeffizienter Haushaltsgeräte stand hoch im Kurs. Zu einem Ökostromanbieter würden allerdings nur die wenigsten wechseln.

Beim Beitrag der eigenen Gemeinde zum Klimaschutz stand vor allem ein Tausch der kommunalen Fahrzeugflotte gegen Elektroautos hoch im Kurs. Weit weniger Akzeptanz fand dagegen die Nutzung von Dienstfahrrädern – dieser Vorschlag landete abgeschlagen auf dem letzten Platz.

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