Fürther Mehrgenerationenhaus Mütterzentrum feiert

8.12.2016, 21:00 Uhr
Fürther Mehrgenerationenhaus Mütterzentrum feiert

© Archivfoto: Thomas Scherer

Als das Mütterzentrum nicht nur junge Familien und Alleinerziehende anlockte, sondern auch immer mehr Senioren, die Kontakte und Hilfe suchten, aber auch ganz viel Lebenserfahrung weiterzugeben hatten, reifte der Entschluss, sich für das Förderprogramm des Bundes „Mehrgenerationenhaus“ zu bewerben. Vorstandsfrau Kerstin Wenzl erinnert sich: Es war ein schöner Sommermorgen, als uns der damalige Sozialreferent Karl Scharinger die frohe Botschaft überbrachte, dass wir als eines der ersten 50 Mehrgenerationenhäuser in Deutschland ins Programm aufgenommen wurden.

Damals war schon der erste Dank an den Stadtrat, den Oberbürgermeister und den Referenten fällig, denn das Ministerium hatte die Stadt gefragt, ob sie das Projekt für geeignet hält – und es gab ein klares „Ja“. Die Fürther Anlaufstelle bekam eine wissenschaftliche Begleitung, damit alle Ergebnisse der Arbeit aufgezeichnet wurden. Die Anerkennung folgte auf dem Fuß. Denn die Einrichtung wurde umgehend Moderationshaus. Als solches betreute sie rund 25 weitere Einrichtungen in Mittelfranken und Unterfranken. „Wir wurden vom Bund immer als eine der Vorzeige-Einrichtungen in Deutschland gesehen und dies bis heute“, sagt Wenzl.

Bis jetzt ist das Fürther Mehrgenerationenhaus das einzige, das noch von jeder Familienministerin besucht wurde. Es hatte in den letzten Jahren außerdem immer wieder Besuch von interessierten Bürgermeistern, die auch eine solche Einrichtung in ihrer Kommune haben wollen, aber Tipps brauchten. Immer wieder kam auch die Frage nach der Zusammenarbeit mit der Stadt auf. Kerstin Wenzl konnte hier nur Positives berichten.

Im letzten Jahrzehnt ist zum gewöhnlichen Mütterzentrum viel hinzugekommen: Omas gute Stube, PC-Hilfe für Senioren, Gymnastik und Sport von Jung für Alt, Kreativangebote Jung mit Alt, die Nachbarschaftshilfe Nimm und Gib, Hausaufgabenhilfe Alt für Jung, Leseomas, Einkaufsdienst, Beratung für ältere Migranten, Mittagstisch , Café Merhaba, ein Treffpunkt für Frauen und Kinder mit Fluchtgeschichte und weitere Angebote.

Inzwischen ist das Mehrgenerationenhaus mehr als nur ein Stadtteilzentrum. Es ist für Familien und Senioren eine offene Anlaufstelle, wo man ohne Termin Hilfe bekommt, aber auch seine Fähigkeiten einbringen kann. Wenzl: „Wir haben bis heute nie ein Projekt künstlich gestrickt, sondern uns immer an den Bedürfnissen der Bürger orientiert und Dinge schnell und unbürokratisch umgesetzt.“ Diese Arbeit hat in Berlin voll überzeugt, denn das Fürther Mehrgenerationenhaus wurde in das Expertennetzwerk des Bundesfamilienministeriums berufen, um die Entwicklung voranzutreiben.

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