Fürther Mobilitätstaler sind bald Geschichte

26.9.2015, 21:00 Uhr
Fürther Mobilitätstaler sind bald Geschichte

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Aktuell bekommen Fürther, bei denen das Geld knapp ist, sogenannte Mobilitätstaler in Höhe von 20 Euro im Monat als Zuschuss, um sich den ÖPNV leisten zu können. Die Stadt plant nun jedoch, die Mobilitätstaler abzuschaffen und das Geld dafür zu sparen: Es geht immerhin um eine Summe von über 600 000 Euro im Jahr.

Als Begründung heißt es aus dem Rathaus, das neue 9-Uhr-Jahresticket für 25 Euro monatlich würde die Mobilitätstaler überflüssig machen. Denn: Im Regelsatz für Hartz IV seien monatlich exakt 25,14 Euro vorgesehen, um Fahrten mit Bus oder U-Bahn zu bezahlen. Bisher hatte dieser Betrag nicht für ein Abo ausgereicht.

Die Linkspartei forderte prompt, ein Jahresabonnement für 25 Euro ohne Ausschlusszeiten anzubieten. Es gebe genug bedürftige Menschen, die vor 9 Uhr in den Bus steigen müssten, weil sie – wenngleich schlecht bezahlt – zur Arbeit gingen. Der Antrag wurde jedoch wegen der zu erwartenden Einnahmeausfälle für die infra in Millionenhöhe mehrheitlich abgelehnt.

Sozialreferentin Elisabeth Reichert wies allerdings darauf hin, dass Menschen, die arbeiten und zusätzlich noch Leistungen vom Jobcenter beziehen – sogenannte „Aufstocker“ –, einen Teil ihrer Ausgaben für den ÖPNV von der Behörde erstattet bekommen können. Arbeitslosen Bedürftigen, die darauf angewiesen sind, vor 9 Uhr den ÖPNV zu nutzen, will Reichert mit finanziellen Zuschüssen der Stadt aushelfen, damit sie sich das Jahresabo ohne Ausschlusszeit leisten können. Dieses soll für das Stadtgebiet Fürth 46,70 Euro kosten. Reichert will bis zur Oktober-Sitzung des Stadtrats einen entsprechenden Vorschlag erarbeiten.

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