Fürther Rathaus bittet um Ideen fürs Jubiläum

25.5.2016, 16:00 Uhr
Fürther Rathaus bittet um Ideen fürs Jubiläum

© Archivfoto: Pfeiffer

An diesem 17. Mai 1818 änderte sich das Leben der Fürther Bürger: Bayerns Regierung erhob Fürth zur „Stadt erster Klasse“ – zu einer Stadt also, die eine eigene Verwaltung mit zwei Bürgermeistern, einem Magistrat (vergleichbar mit der heutigen Referentenriege) und einem Gemeindekollegium mit 36 Sitzen (vergleichbar mit dem heutigen Stadtrat) bekam. Die Fürther durften fortan über ihr Fürth entscheiden.

Darüber, wie man diesen Schritt angemessen feiert, macht man sich – wie berichtet – zurzeit im Bürgermeister- und Presseamt Gedanken. Fest steht: Ab Mai 2018 soll das Jubiläum ein halbes Jahr lang gewürdigt werden – bis zum November, dem Monat, in dem 1818 die neue Stadtverwaltung eingesetzt wurde. Einige Programmpunkte stehen schon fest, bei der weiteren Planung aber will das Team um Walter Landgraf, der schon 2007 das städtische Programm zur 1000-Jahr-Feier mitorganisierte, die Bürger einbeziehen. Schließlich haben sie in den vergangenen 200 Jahren Fürth geprägt.

Ihre Ideen können sie über einen kleinen Fragebogen einbringen, der auf mehreren Wegen verbreitet wird: In der aktuellen Ausgabe der Stadtzeitung des Rathauses, die heute an die Fürther Haushalte verteilt wird, kann man ihn ausschneiden. Auf der Internetseite der Stadt – www.fuerth.de – ist er schon seit einer Weile zu finden. Zudem sollen 5000 Exemplare in den nächsten Tagen öffentlich ausgelegt werden, unter anderem in der Volksbücherei und einigen Kneipen. In drei Wochen, so Stadtsprecherin Susanne Kramer, folgen dann noch einmal 5000 Exemplare.

Bis 30. Juli kann man an der Befragung teilnehmen. Wer Glück hat, überzeugt nicht nur mit seinen Vorschlägen, sondern ist später um ein Double reicher: Unter allen Teilnehmern verlost die Stadt nämlich eine Pappmaschee-Figur in Lebensgröße, gefertigt von der Fürther Künstlerin Christiane Altzweig – Modell steht der Gewinner.

Die bedeutendsten Fürther

Und um diese drei Fragen geht es: Leistung und Fleiß der Bürger, so heißt es bei der ersten Frage, waren bei der Entwicklung Fürths maßgeblich. Die aber hat viele Facetten. Welche Themen sollen ins Festprogramm aufgenommen werden? Online sind schon einige Antworten eingegangen. Sport wird da genannt, verrät Susanne Kramer, aber zum Beispiel auch die Kirchweih, der Umgang der Bürger mit Juden, der Gänsberg, die Gustavstraße oder die Volksabstimmung 1922, als es um den Zusammenschluss von Nürnberg und Fürth ging.

Auch bei der Frage, welche Persönlichkeiten die bedeutendsten waren, erhofft sich die Stadt Hilfe. Bis zu zehn Nennungen sind hier möglich. Einige Kandidaten werden vorgestellt, eigene Vorschläge sind willkommen. Zurzeit führt Ludwig Erhard, ihm folgen Henry Kissinger, Max Grundig, das Ehepaar Schickedanz und Herbert „Ertl“ Erhardt. Aber auch den Musiker Rudi Madsius hat einer schon vermerkt, ein anderer den kürzlich verstorbenen Stadtrat Kurt Georg Strattner, ein dritter Norma-Gründer Manfred Roth.

Und dann erinnern die Planer noch an den ersten Bürgermeister Fürths, Franz Joseph von Baeumen, der in seiner Amtszeit von 1818 bis 1857 zahlreiche Bäume im Stadtgebiet pflanzen ließ. 2018 soll dies wiederholt werden. Vorschläge für Baumstandorte werden daher erbeten – und etliche sind schon angekommen. So wünschen sich manche Bäume auf dem Platz vor der Feuerwehr, im Umfeld des Stadttheaters, im Ronhof oder an den Bushaltestellen am Rathaus und Obstmarkt. Wer nun inspiriert ist: Der Fragebogen lässt sich in wenigen Minuten ausfüllen.

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