Fürther Rosenstraße: Darum platzte der Steinbrocken ab

31.5.2017, 21:00 Uhr
Eindringendes Wasser, Rost und die Sonne hatten den Steinbrocken gelöst, der am Samstag in der Fürther Rosenstraße von der Fassade eines Gründerzeithauses auf den Gehsteig gestürzt war.

© ToMa Eindringendes Wasser, Rost und die Sonne hatten den Steinbrocken gelöst, der am Samstag in der Fürther Rosenstraße von der Fassade eines Gründerzeithauses auf den Gehsteig gestürzt war.

Am Samstagnachmittag eilte zunächst die Feuerwehr und anschließend das Technische Hilfswerk (THW) in die Rosenstraße. Unmittelbar vor der Haustür eines vierstöckigen Wohngebäudes lag ein etwa 30 mal 30 mal 70 Zentimeter großer Gesteinsbrocken, der sich aus einem Erker gelöst hatte. Die Einsatzkräfte sperrten den Gehsteig und stellten ein Gerüst auf, um den Erker abzusichern.

Nach einem gründlichen Blick auf die schadhafte Stelle stellte sich heraus, dass Wasser hinter den Sandstein hatte dringen können und im Lauf der Jahre den Stahlträger angriff, auf dem der Erker ruht. Der Rost habe den Stein davor regelrecht weggedrückt, heißt es. Die Sonne, die am Samstag auf die Fassade knallte und sie erwärmte, tat dann ihr Übrigens.

Dass sich von den zahllosen Fürther Gründerzeithäusern gelegentlich kleinere Sandsteinteile lösen, sei keine Seltenheit, sagt Steinmetz Peter Stutzmann, der in den vergangenen zwei Jahrzehnten etliche Gebäudehüllen in der Kleeblattstadt saniert hat. Dass allerdings ein Stein dieser Größenordnung herabstürzt, sei alles andere als alltäglich. Sein Gewicht schätzt Stutzmann auf einen guten Zentner. "Der hätte schon jemanden erschlagen können." Er appelliert an Hausbesitzer, ihre Fassade im Blick zu haben und frühzeitig zu handeln – spätestens dann, wenn sie an einzelnen Stellen bröseln sollte.

Gesetzlich geregelt ist, wer den THW-Einsatz bezahlen muss: der oder die Hauseigentümer. Nach Angaben des THW sind bislang Kosten von rund 1200 Euro angefallen. Dazu kommen dann – je nach Standdauer – noch die Miete für das Gerüst und ein paar hundert Euro mehr, wenn es wieder abgebaut werden muss.

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