Fürther Schön-Klinik kooperiert mit Berliner Firma

21.7.2017, 21:00 Uhr
Fürther Schön-Klinik kooperiert mit Berliner Firma

© Foto: Leberzammer

Es sei eine bewusste Entscheidung gewesen, die Radiologie nicht in Eigenbetrieb zu führen, betonte Klinikleiter Jürgen Kirschbaum. "Das überlassen wir den Experten, die dafür eine vernünftige Qualität in einer guten Zeit liefern." Für Patienten und Pflegepersonal verspreche die moderne Siemens-Technologie hohen Komfort und Genauigkeit.

Roboterbasiertes Röntgensystem – das mag für manchen auf den ersten Blick abschreckend klingen, soll aber in bestimmten Fällen enorme Erleichterungen mit sich bringen. Komfort, Flexibilität und einzigartige Bilder könne das System liefern, erklärte Timo Hassa von Siemens Healthineers. Gerade für Patienten mit Bewegungseinschränkungen, wie sie etwa nach Unfällen an der Tagesordnung sind, kann die neue Anlage angenehm sein. Schließlich ermöglichen die beiden praktisch frei im Raum beweglichen Gerätekomponenten – Röhre und Detektor – Aufnahmen aus allen Richtungen und Winkeln, ohne dass der Patient bewegt werden muss.

Das Unternehmen medneo, das die Radiologie betreibt, wurde 2011 gegründet und arbeitet an zehn deutschen Standorten. "Wir verstehen uns als Dienstleister, der die Bilder zur rechten Zeit und Ort zur Verfügung stellt", so André Glardon, einer der Firmengründer. Das Konzept der Share-Economy finde somit in die Medizin Einzug. Der Service wird dem Kunden, in diesem Fall der Schön-Klinik, dann in Rechnung gestellt.

Oberbürgermeister Thomas Jung gratulierte zur neuen Partnerschaft, insbesondere in einer Zeit, in der sich um die Schön-Klinik ohne eigenes Zutun Gerüchte in der Stadt ranken. Der Grund: das geschlossene benachbarte Hotel Pyramide, wo es zwischen Eigentümer und Pächter unter anderem wegen angeblicher hygienischer Mängel zum Bruch kam. Dass es sich bei Hotel und Klinik allerdings um zwei komplett getrennte Unternehmen – bis hin zum Wasserkreislauf – handelt, werde in der Öffentlichkeit nicht immer wahrgenommen. "Aber auch hier wird bald wieder ein Top-Hotel eröffnen", machte Jung Mut.

Davon abgesehen blickt die Schön-Klinik laut Chefarzt Jürgen Esper auf eine positive Entwicklung zurück. Alleine bei ihrer "Kernkompetenz", der Transplantation künstlicher Gelenke, habe sich die Zahl der Eingriffe seit 2013 von etwa 100 auf über 600 gesteigert. "Solche Zuwächse haben wir nicht erwartet", so Esper.

Zu verdanken sei dies in erster Linie der Kompetenz des medizinischen Personals. Das dürfte auch einer der Gründe sein, dass die Schön-Klinik auf der Plattform klinikbewertung.de mit Bestnoten abschneidet. "Diese Anerkennung ist umso wichtiger, weil deutlich wird, dass die Renovierung des benachbarten, aber nicht mit der Klinik verbundenen Hotels in keiner Weise den täglichen Betrieb beeinträchtigt", erklärt Klinikleiter Kirschbaum. "Die Schön-Klinik hat in den vergangenen Jahren ihre Organisation so optimiert, dass wir für unsere allgemeinchirurgischen Patienten wie auch die Patienten in der Notaufnahme sehr geringe Wartezeiten anbieten. Betten auf dem Gang oder ähnliche Notlösungen können wir deswegen völlig vermeiden."

1 Kommentar