Fürther VR ist froh über die Fusion

15.7.2018, 21:00 Uhr
Fürther VR ist froh über die Fusion

© Foto: Ziob

Mit der Fusion wollte man sich für die Zukunft besser aufstellen. Dies sei geglückt, der Schritt habe sich gelohnt, sagt Thomas Gimperlein, Vorstandssprecher der Genossenschaftsbank, die nun "VR meine Bank" heißt. Man sei mit der Entwicklung sehr zufrieden, sei gewachsen und stärker geworden. "Für unsere Kunden ist die Leistungsfähigkeit gestiegen, für unsere Mitarbeiter sind die Arbeitsplätze sicherer und zukunftsfähiger geworden."

Und das in einer Zeit, in der das nicht selbstverständlich ist. Nach wie vor ist die Branche mit zwei großen Herausforderungen konfrontiert: dem Niedrigzinsumfeld und der Digitalisierung. Die neuen technischen Möglichkeiten – vom Online-Banking bis zum Geldabheben an der Supermarktkasse – haben das Verhalten der Kunden verändert. Immer seltener haben sie einen Grund, in die Filialen zu kommen. Dort werden im Gegenzug die Beratungsleistungen immer bedeutsamer. Um besser erreichbar zu sein, arbeitet man zurzeit außerdem an der Einführung eines telefonischen Serviceteams.

Beim Bilanzpressegespräch in der Filiale am Kohlenmarkt legte das vierköpfige Vorstandsteam — die Brüder Klaus und Thomas Gimperlein, Markus Engelmayer und Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Endlein – die Zahlen des ersten vollen Geschäftsjahrs seit der Fusion vor: 2017 habe man ein gutes Ergebnis erzielt. Die Bilanzsumme sei um 4,4 Prozent auf einen Höchstwert von 1,341 Milliarden Euro gestiegen. Damit nehme man unter den VR-Banken in Mittelfranken den vierten Rang ein.

150 Millionen Euro an Krediten hat die Bank in dem Jahr neu vergeben, das Kreditvolumen wuchs damit um 4,3 Prozent auf 737 Millionen Euro. Die Kredite ermöglichten Investitionen, die die "heimische Wirtschaft wettbewerbsfähig halten und den privaten Wohnungsbau fördern". Die Bank habe zudem Steuerzahlungen in Höhe von 2,5 Millionen Euro geleistet.

Magische Marke

Eine "magische Zahl" überschritten habe man bei den Kundengeldern, sagt Thomas Gimperlein: Das Kundenvermögen liegt erstmals bei über einer Milliarde Euro. Es legte um 47,9 Millionen Euro auf 1,036 Milliarden zu. "Das ist ein Wachstum von fast fünf Prozent – in einer Zeit, in der der Kunde eigentlich nichts dafür bekommt." Das zeige, dass man das unverändert hohe Vertrauen der Kunden genießt. "Das macht uns sehr glücklich." Gleichzeitig sei auch der Bedarf an Anlage- und Wertpapierberatungen enorm, stellen die Vorstände fest.

Vorstand Markus Engelmayer geht davon aus, dass der Immobilienboom anhält — und die Immobilienpreise weiter steigen werden: "Ein Ende ist nicht in Sicht, Aktien und Betongold bleiben attraktive Anlagealternativen."

Das Niedrigzinsumfeld wirke sich unterdessen auf die Geschäftsergebnisse aller Finanzdienstleister aus, betonte der Vorstand. Die Überschüsse aus Zinserträgen und -aufwendungen gingen 2017 um zwei Millionen Euro zurück, dies habe man aber durch verschiedene Maßnahmen, etwa eine Steigerung des Provisionsüberschusses und eine Reduzierung der Verwaltungskosten kompensieren können.

Obwohl die Bank mit Blick auf das veränderte Kundenverhalten acht Filialen geschlossen hat, wurde das Personal nicht reduziert. Weiterhin seien 245 Mitarbeiter beschäftigt. Sie betreuen rund 65.000 Kunden. Die Dividende für die 32.214 Anteilseigner blieb unverändert hoch (3,5 Prozent). Erhalten bleiben soll auch weiter die regionale Orientierung, die persönliche Nähe sei auch ein wichtiger Faktor im Firmenkundengeschäft. Dass jeder zweite Kunde auch Eigentümer sei, so Thomas Gimperlein, sorge dafür, dass man die Bodenhaftung nicht verliere.

Keine Kommentare