Fürther Wochenmarkt und Radfahrer sollen sich Platz teilen

23.4.2018, 11:00 Uhr
Radfahrer sollen weiterhin die Route entlang der Bustrasse nutzen können.

© Archivfoto: Hans Winckler Radfahrer sollen weiterhin die Route entlang der Bustrasse nutzen können.

Diese Ansage kam quasi aus dem Nichts. Man habe, so Oberbürgermeister Thomas Jung, eine Möglichkeit gefunden, die Radroute beizubehalten. Zuvor war Stand der Dinge: Für Markt und Radweg zusammen sei zu wenig Platz im vorgesehenen Bereich zwischen Adenaueranlage und Freiheit. Der Radweg müsse deshalb auf die gegenüberliegende Seite der Freiheit, vor Wöhrl und die anderen Läden, verlegt werden. Eine Planung, die reichlich Kritik provozierte, hätte sie für den Radverkehr doch Nachteile und heikle Querungen zur Folge.

Nun also könnte das vermieden werden, es soll anders gehen. Erfolgreich habe man sich an der Planung "nochmal versucht", so Baureferentin Christine Lippert. Um an der Freiheit-Seite genug Raum für den Radweg zu schaffen, müssten die links und rechts der Fahrbahn angeordneten Wochenmarktbuden allesamt "ein Stück Richtung Adenaueranlage" verschoben werden.

Man bleibe aber dennoch "auf der befestigten Fläche", beruhigte sie vorsichtshalber alle, die deshalb Eingriffe in die Grünanlage befürchten könnten. "Ich habe große Sympathie für diese Variante", sagt Lippert. Allerdings ist das entsprechende Konzept brandneu und muss noch mit anderen Behörden und Stellen abgestimmt werden, die Einwände geltend machen können.

Keine Verschiebung

Im Stadtrat führte die Umplanung zunächst zu keinerlei Diskussion, zu groß war die Verblüffung. Dafür entbrannte erneut eine Grundsatzdiskussion über andere Aspekte des Markts – etwa darüber, warum man die Eröffnung nicht um ein Jahr verschiebt und dann in größerem Maßstab loslegt. Wie berichtet, werden bis zum geplanten Starttermin im Mai 2019 lediglich Anschlüsse für neun feste Buden fertig sein; ursprünglich war von erheblich mehr die Rede.

Wie der fürs Projekt zuständige Wirtschaftsreferent Horst Müller meint, könne man die Markthändler, die ihre Ware unter provisorischen Bedingungen am Bahnhofplatz anbieten, nicht weiter warten lassen. "Die haben auch so Probleme genug." Zudem haben sich laut Müller im Lauf der Zeit schon 151 Interessenten für Buden und Stände gemeldet. Diese halte man nun seit Jahren hin, "irgendwann ist auch deren Enthusiasmus aufgebraucht", fürchtet er.

Auf die Frage der Grünen, wohin die mobilen Stände umziehen sollen, wenn bei entsprechender Nachfrage weitere feste Buden nachgerüstet werden und das Pflaster deshalb wieder aufgebrochen werden muss, hatte Müller eine im Wortsinn naheliegende Antwort: Unterbringen würde man sie dann auf einer "Eventfläche", die im östlichen Teil der Freiheit für wechselnde Ergänzungen des Marktangebots vorgesehen ist.

Brisanz brachte der OB in die Debatte. Er habe "kein Verständnis für die Leidenschaft, mit der die Grünen gegen einen regionalen Markt kämpfen". Grünen-Stadtrat Kamran Salimi konterte: Vieles wäre einfacher, müsste man der Stadtverwaltung nicht "jede Information aus der Nase ziehen", wenn es um die Planung für den Wochenmarkt geht. Man fordere "lediglich Transparenz".

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