Fürths Linke Stadträte sind entzweit

21.2.2019, 16:00 Uhr
Monika Gottwald und Ulrich Schönweiß von den Linken.

© Michael Müller Monika Gottwald und Ulrich Schönweiß von den Linken.

Einen Grund wollte die 55-jährige Bürokauffrau, die erst 2014 als eine von zwei Linken-Abgeordneten ins Kommunalparlament einzog, auf FN-Nachfrage nicht nennen. Sie werde für den Rest der Stadtratsperiode – im März 2020 wird neu gewählt – ihr Mandat als Parteilose wahrnehmen.

Ihr bisheriger Mitstreiter, Rechtsanwalt Ulrich Schönweiß (55), zeigt sich "total überrascht und frustriert" von der Entwicklung. Nach seiner und der Darstellung von Anny Heike, Sprecherin der Partei in Fürth, hat Gottwald mit ihrem Schritt auf eine Niederlage bei der Mitgliederversammlung des Linken-Kreisverbands Nürnberg-Fürth am vergangenen Samstag reagiert. Dort sei sie nicht als eine von 19 hiesigen Delegierten für den Landesparteitag gewählt worden.

Heike hält Gottwalds Rückzug für "unverständlich" und "sehr bedauerlich", Schönweiß spricht von einer "Überreaktion"; er hoffe, dass Gottwald diese "nicht bereut". Anders als im Fall seines ehemaligen Stadtrats-Mitstreiters Mohamed Younis, der Anfang 2009 nach politischen Differenzen mit ihm ebenfalls Gruppe und Partei den Rücken kehrte, ist Schönweiß nach seinem Empfinden mit der Kollegin "gut ausgekommen". Bei der besagten Versammlung habe er sie sogar als Delegierte vorgeschlagen.

Dass sie nun als Parteilose weiter im Stadtrat bleiben möchte, behagt den Linken-Protagonisten nicht. Beide sind der Ansicht, sie sei "für die Partei gewählt worden, nicht als Monika Gottwald". Deshalb hielten es Heike und Schönweiß für konsequent, wenn sie ihr Mandat niederlegt. Ein Nachrücker der Linkspartei könnte es dann übernehmen.

Kein Problem ist es für Schönweiß, wie er beteuert, wenn Gottwald weiterhin den Platz neben ihm im Stadtrat einnimmt. "Wir haben ja ähnliche politische Interessen."

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